Nordkirche: Landessynode beginnt mit Gottesdienst

Die Landessynode der evangelischen Nordkirche hat ihre 20. Tagung am Donnerstag mit einem Gottesdienst in der St. Lorenz-Kirche in Lübeck-Travemünde begonnen. Gemeinsam verlasen Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, und Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode, ein Schuldbekenntnis mit Bezug auf die im Januar veröffentlichte ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. „Wir sind keine sichere Kirche“, sagte Steen. Hillmann warf die Frage auf: „Steht es uns noch zu, von der Liebe Gottes zu sprechen?“

Der Gottesdienst bezog sich auf die Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. In ihrem Predigtimpuls definierte Steen: „In der Liebe bleiben, bedeutet den Schatz hüten, der uns geschenkt ist.“ Das sei besonders in dieser Zeit auch der Auftrag der Landessynode. Die Liebe Gottes gelte auch dann, „wenn wir uns selbst angesichts des Unrechts und des Leids, das in unserer Mitte geschehen ist, nicht verzeihen können“, betonte Steen.

Während der Februartagung am 22. und 23. Februar wird die ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt einen Schwerpunkt bilden. Erwartet werden unter anderem Statements der Präses, von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sowie der Hamburger Bischöfin und amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs.

Zudem soll die Synode den ersten Doppelhaushalt, also Zweijahreshaushalt, der Nordkirche beschließen und über ein „Kirchengesetz über die Widmung und Entwidmung von Kirchen“ entscheiden.

Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit das höchste Leitungsgremium der Nordkirche und ihrer rund 1,8 Millionen Mitglieder. Die 156 Synodalen repräsentieren die verschiedenen Ebenen der Nordkirche, also Kirchenkreise sowie Dienste und Werke.