Nordkirche: Landesbischöfin bringt Bericht zur Digitalstrategie ein
Die Landessynode der evangelischen Nordkirche hat sich bei ihrer Tagung in Lübeck-Travemünde am Freitag mit der „Digitalstrategie 2025+“ der Nordkirche befasst. Mit ihr bündelt die Nordkirche ihre bisherigen digitalen Tätigkeiten und stellt sie in einen Gesamtrahmen.
„Kirche in einer digitalen Welt kann ohne Verlust an Bedeutung und Kommunikation Digitalität nicht ignorieren“, stimmte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Synodalen bei Einbringung der Strategievorlage auf das Thema ein. Kirche tue gut daran, Digitalität zu gestalten und für ihre Aufgabe zu nutzen.
Laut Arne Gattermann, Mitglied der Kirchenleitung, braucht die Nordkirche eine Digitalstrategie, um ihren Auftrag in einer sich wandelnden Welt „effektiv erfüllen“ zu können. Für die Umsetzung brauche es neben einem Fachteam und einer Kompetenzgruppe einen Digitaldirektor beziehungsweise eine Digitaldirektorin.
Die Strategie soll der Kirche helfen, die Chancen der Digitalisierung in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Kommunikation, Verkündigung und Verwaltung zu nutzen. Sie wurde mit Beteiligung von Personen aus den Hauptbereichen der Nordkirche sowie den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden erarbeitet.
Kühnbaum-Schmidt betonte, die „Digitalstrategie 2025+“ habe eine kurze Halbwertzeit. Sie sei kein abschließbarer Prozess, sondern müsse fortwährend weiterentwickelt werden – der Grund dafür sei, dass sich die digitale Welt laufend verändere. Der Implementierungszeitraum von drei Jahren soll erste Erfahrungen liefern, die in einer nächsten Ausgabe der Strategie weitergeführt werden.
Die Digitalstrategie sieht laut Gattermann vor, dass digitale und analoge Welt anders als in der Vergangenheit nicht mehr im Gegensatz zueinander stehen. Der digitale Raum sei künftig integraler Bestandteil aller heutigen Lebensvollzüge und werde stets mitgedacht.
Wiederkehrende Aufgaben sollen konsequent und unterstützt durch Künstliche Intelligenz digitalisiert werden. Mitarbeitende würden so von Routinetätigkeiten entlastet.
Die Nordkirche entwickle sich zu einer lernenden Organisation, in der Fehler nicht als Versagen, sondern als Chance zur Weiterentwicklung gewertet würden. Daten nutze sie als wertvolle Ressource, um grundlegende Entscheidungen zu treffen.
Die Synode setzt die Aussprache zur „Digitalstrategie 2025+“ am Sonnabend fort.
Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit das höchste Leitungsgremium der Nordkirche und ihrer rund 1,7 Millionen Mitglieder. Die 156 Synodalen repräsentieren die verschiedenen Ebenen der Nordkirche, also Kirchenkreise sowie Dienste und Werke.