Nordkirche beschließt Doppelhaushalt und stärkt Kirchenasyl

Die evangelische Landeskirche plant erstmals in ihrer Geschichte die Finanzen für zwei Jahre in einem Haushalt. Was sonst noch Inhalt der Landessynode war.

Mit dem Beschluss eines Doppelhaushalts für die Jahre 2024 und 2025 ist die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland am Freitag in Travemünde zu Ende gegangen. Die Nordkirche rechnet für das Jahr 2024 mit Gesamteinnahmen in Höhe von fast 610 Millionen Euro und damit rund 32 Millionen Euro mehr als 2023. Für 2025 erwartet die Nordkirche Einnahmen in Höhe von rund 618 Millionen Euro. Der Doppelhaushalt ist der erste in der Geschichte der Nordkirche.

Als grundlegende Herausforderungen nannte der Finanzexperte der Kirchenleitung, Malte Schlünz, die großen landeskirchlichen Sanierungs- und Baumaßnahmen. „Der Schleswiger Dom sowie der Campus Ratzeburg sind zwar fertiggestellt oder so gut wie abgeschlossen, aber insbesondere der Klimaschutz stellt uns vor weitere Herausforderungen bei unseren Gebäuden“, so Schlünz. „Wir müssen uns der Frage stellen, wie wir als Landeskirche unsere nordkirchenweiten Ziele des Klimaschutzplanes erreichen.“

Zudem hätten die Landeskirche und die Kirchenkreise die „Gemeinsame Handlungsvereinbarung zur Emissionsreduzierung im Gebäudebereich im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ unterzeichnet. Darin verpflichte man sich die Emissionen von Treibhausgasen bis zum 31. Dezember 2027 um 60 Prozent zu reduzieren.

Zuvor hatte die Synode in einem Beschluss das Kirchenasyl gestärkt: Die Delegierten baten politische Verantwortungsträger dringend darum, kirchliche Schutzräume zu achten. Die steigende Zahl von Kirchenasylen sei „die unmittelbare Folge der dramatischen Notlagen vieler Geflüchteter und der vielfachen Rechtsbrüche in vielen Staaten an den EU-Außengrenzen.“

In der Nordkirche gibt es derzeit 32 Fälle von Kirchenasyl. In ihnen werden 72 Personen betreut, die überwiegend aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran stammen. Anlass für die Debatte war die von der Kieler Ausländerbehörde veranlasste versuchte Abschiebung zweier Afghanen nach Spanien. Dabei kam es in Schwerin zum Bruch eines Kirchenasyls.