NOperas!: Junges Team realisiert Musiktheaterproduktion

Das NRW Kultursekretariat hat für das Förderprogramm „NOperas!“ das Kollektiv „Dritte Generation Ost“ ausgewählt. Die acht Mitglieder realisieren das Musiktheater „Oper Otze Axt“, das in der Spielzeit 2024/25 zuerst am Staatstheater Darmstadt und dann am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und am Theater Bremen auf die Bühne kommen wird, wie das Kultursekretariat am Dienstag in Wuppertal mitteilte. Der Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm) fördert das Projekt mit 150.000 Euro.

Die Mitglieder von „Dritte Degeneration Ost“ Mathias Baresel, Antonia Beeskow, Anne Inken Bickert, Romy Dins, Friederike Gawenda, Frithjof Gawenda, Richard Grimm und Laurenz Raschke gehören der Nachwende-Generation der neuen Bundesländer an und teilen sich kollektiv die künstlerische Verantwortung, wie das Kultursekretariat erläuterte. Für „Oper Otze Axt“ ließen sie sich vom Leben des Erfurter Punk-Musikers Dieter „Otze“ Ehrlich und seiner Band „Schleimkeim“ inspirieren, die zum musikalischen Untergrund der DDR gehörte.

Die 90er Jahre seien für Otze Ehrlich zum Desaster geworden, hieß es. Es gab keinen Feind von oben mehr, der Umgang mit Rauschmitteln endete in seinem psychischen Zerfall. Anhand dieser Biografie reflektiere das Projekt auf kritische Weise die deutsch-deutsche Geschichte der Wende- und Nachwendejahre, den Widerstreit zwischen Anarchie und Regelwerk und die vergebliche Suche nach Freiheit.

Seit 2018 vereint „NOperas!“ jeweils innerhalb einer Dauer von drei Spielzeiten mehrere Theater, auch außerhalb von NRW, um pro Saison gemeinsam ein Musiktheaterprojekt zu entwickeln und in unterschiedlichen ortsspezifischen Projektvarianten zu zeigen. Der Geld gebende „Fonds Experimentelles Musiktheater“ (feXm) wurde 2005 nach eigenen Angaben vom NRW Kultursekretariat initiiert und bis 2023 gemeinsam mit der Kunststiftung NRW getragen. Ab der Spielzeit 2024/25 wird der Fonds mit seiner Initiative „NOperas!“ in der alleinigen Trägerschaft des NRW Kultursekretariats fortgeführt.

Das Kultursekretariat NRW mit Sitz in Wuppertal ist ein Zusammenschluss von 21 Städten in Nordrhein-Westfalen mit eigenen Theatern und Orchestern sowie des Landschaftsverbandes Rheinland.