Das EU-Parlament hat am Mittwoch die Nominierten für den Sacharow-Preis für Menschenrechte bekannt gegeben. Jina Mahsa Amini, die junge Iranerin, die im Polizeigewahrsam starb und die feministische Bewegung des Landes wurden gleich dreimal nominiert. Die drei größten Fraktionen des Europaparlaments stimmten für sie, die Europäische Volkspartei, die Sozialdemokraten und die liberale Renew-Fraktion.
Daneben gehört die ugandische Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate zu den Nominierten. Die aus Nicaragua stammenden Menschenrechtsaktivisten Vilma Núñez de Escorcia und Rolando José Álvarez Lagos stehen ebenfalls auf der Shortlist, ebenso die afghanischen Bildungsaktivisten Marzia Amiri, Parasto Hakim und Matiullah Wesa. Auch die pro-europäische Bevölkerung Georgiens wurde nominiert und drei Frauen, die in Polen, El Salvador und den USA für einen legalen Schwangerschaftsabbruch kämpfen: Justyna Wydrzyńska, Morena Herrera und Colleen McNichols. Der US-Unternehmer Elon Musk wurde von der Fraktion Identität und Demokratie nominiert, der auch die AfD angehört.
Im Oktober werden zunächst die drei Finalisten gewählt. Anschließend wird die Gewinnerin oder der Gewinner bestimmt.
Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er wurde nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt und ist mit 50.000 Euro dotiert. 2022 erhielt das ukrainische Volk, vertreten durch seinen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den Sacharow-Preis des Europaparlaments.