Die Historikerin Nina Lutz wird zum 1. Oktober Leiterin des Memoriums Nürnberger Prozesse. Sie freue sich sehr auf die verantwortungsvolle Aufgabe, sagte Lutz laut einer Mitteilung der Stadt Nürnberg vom Mittwoch. Die Geschichte der Nürnberger Prozesse und das Völkerrecht „bieten auf besondere Weise die Möglichkeit, gegenwartsrelevante Fragen zu stellen und die Themen des Orts anschaulich zu vermitteln“. Lutz übernimmt den Posten von Alexander Korb, der zum 31. Mai seine Tätigkeit als Leiter beendete, um nach München zu ziehen und sich der historischen Forschung zu widmen.
Nina Lutz erhielt 2013 ihren Magister in Neuerer und Mittelalterlicher Geschichte sowie in Politikwissenschaften. Von 2006 bis 2018 arbeitete sie als selbstständige Historikerin für den Verein „Geschichte Für Alle“ und in verschiedenen Häusern der Museen der Stadt Nürnberg. 2018 bis 2020 konzipierte und leitete sie für das Stadtmuseum Kaufbeuren das partizipative Sonderausstellungsprojekt „Kaufbeuren unterm Hakenkreuz: Eine Stadt geht auf Spurensuche“. Seit 2020 ist Lutz wissenschaftliche Mitarbeiterin im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Aktuell ist sie Kuratorin für die Neukonzeption der Dauerausstellung „Erinnerungsort Bahnhof Märzfeld“.
Vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 mussten sich im Saal 600 im Nürnberger Justizgebäude führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes vor einem internationalen Gericht für ihre Taten verantworten. Das Memorium Nürnberger Prozesse zählte zuletzt laut eigenen Angaben 160.000 Besucher pro Jahr. (2422/23.07.2025)