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“Nilas Traum im Garten Eden” – Sehenswerte TV-Premiere über den Iran

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Die alleinerziehende Mutter Leyla kämpft in der iranischen Pilgerstadt Maschhad darum, das Sorgerecht für ihre sechsjährige Tochter Nila zu behalten. Diese ist aus einer Zeitehe hervorgegangen, die es schiitischen Männern erlaubt, neben ihrer eigentlichen Ehe zeitlich begrenzte Verbindungen zu führen.

Leyla schaltet einen Anwalt ein. Doch mehrere Gerichtstermine verstreichen, weil der Zeitehepartner nicht kommt. Als er dann doch reagiert, beschimpft er Leyla am Telefon, droht, sie “mit Säure zu überschütten” und ihr das Kind wegzunehmen.

Der teilweise mit versteckter Kamera gedrehte Film von Niloufar Taghizadeh von 2024 porträtiert nicht nur das fast symbiotische Mutter-Tochter-Verhältnis, sondern dokumentiert auch den mühseligen Kampf einer Frau und ihrer Tochter um ein selbstbestimmtes Leben in einer patriarchal geführten Gesellschaft.

Persönliche Freiräume sind darin aufs Kleinste beschnitten und der Druck auf das Individuum gehört zur Tagesordnung. Doch abseits des öffentlichen Raumes nehmen sich Leyla und ihre Tochter die Freiheit, von einer besseren Zukunft zu träumen.