Niedersächsische Landesregierung beteiligt sich am „Orange Day“

Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) hat mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November betont, das Bundesland wolle sich daran messen lassen, dass es Frauen ausreichend schütze. Wichtig sei es, über Taten zu sprechen, sagte Philippi am Freitag in Hannover. „Schweigen schützt die Täter. Wir müssen das Schweigen brechen.“ Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) indes rief die Schulen dazu auf, sich mit eigenen Aktionen an der zweiwöchigen Kampagne „Orange the World“ zu beteiligen.

„Es erfüllt mich mit großer Sorge, dass die polizeiliche Kriminalstatistik in 2022 einen deutlichen Anstieg der Fälle ausweist“, sagte Philippi weiter. Es sei ein Skandal, dass Frauen die größte Gefahr „ausgerechnet dort droht, wo sie sich sicher und aufgehoben fühlen sollten – zu Hause, in der Partnerschaft.“ In Deutschland werde mutmaßlich jede dritte Frau einmal im Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Die Dunkelziffer dürfte ungleich höher sein.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen sei mit keinem Gesetz, mit keiner Religion, mit keinem Argument der Welt zu rechtfertigen, betonte Philippi. „Egal ob körperliche, psychische, sexualisierte oder strukturelle Gewalt, ob auf der Straße, Zuhause oder am Arbeitsplatz – wir dürfen Gewalt an Frauen und Mädchen nicht zulassen!“

Ministerin Hamburg ermunterte die Schulen laut Mitteilung vom Freitag, sich etwa mit Projekttagen oder selbst gestalteten Plakaten in den kommenden zwei Wochen an „Orange the World“ zu beteiligen. Ihr Ministerium habe seinerseits mit einer orangefarbenen Bank neben dem Haupteingang des Ministeriumsgebäudes ein Zeichen gesetzt. Zugleich wiesen Flaggen vor dem Gebäude auf den „Orange Day“ hin.

Das Kultusministerium verwies zudem auf eine landesweite Anlaufstelle, an die sich Kinder, Jugendliche, Eltern, örtliche Beratungsstellen, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, aber auch andere Personen und Stellen, die direkt oder indirekt von Gewalt betroffen sind, wenden können. Die Stelle ist von montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags und vor Feiertagen von 8 bis 12 Uhr unter 0511/120-7120 oder per E-Mail an anlaufstelle@mk.niedersachsen.de erreichbar.

Seit 1991 macht die UN-Kampagne „Orange The World“ auf Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Mädchen, aufmerksam. In diesem Jahr steht Gewalt im öffentlichen Leben und in der digitalen Welt im Fokus.