Niedersachsen will ab Januar zweite Messehalle für Flüchtlinge nutzen

Die Landesaufnahmebehörde in Niedersachsen wird im Januar auch die zweite Messehalle in Hannover für die Unterbringung von Geflüchteten in Betrieb nehmen. Damit stünden dort dann 6.000 Plätze zur Verfügung, sagte eine Sprecherin am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die erste Halle wird seit Montag genutzt. Des Weiteren plane die Landesaufnahmebehörde (LAB), bis zu 800 weitere Plätze in Ehra-Lessien und 400 in einer zweiten Notunterkunft in Bad Sachsa einzurichten. Eine Prognose, wie viele Geflüchtete in den kommenden Monaten Niedersachsen erreichen, sei nicht möglich.

Derzeit leben derzeit nach Angaben der LAB insgesamt 6.534 geflüchtete Personen (Stand 4. März) in den Einrichtungen der LAB. Diese verteilten sich auf die beiden Ankunftszentren in Bramsche und Braunschweig, die Standorte Friedland, Oldenburg und Osnabrück, die Außenstellen Celle und Bad Bodenteich sowie fünf Notunterkünfte. Auch in den Jugendherbergen Aurich, Thülsfelder Talsperre, Bad Zwischenahn und Emden seien Geflüchtete untergebracht. Die Hauptherkunftsländer seien über die letzten Monate unverändert Syrien, Türkei, Afghanistan, Kolumbien und Irak.

Die Unterbringung von Geflüchteten in der ehemaligen Pommernkaserne in Fürstenau werde zum Jahresende beendet. Das Land halte aber an dem Vorhaben fest, dort langfristig eine Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete einzurichten, sagte die Sprecherin. Dafür werde aber zunächst das Ergebnis eines Bürgerentscheids abgewartet, für den Gegner der Pläne Unterschriften gesammelt hatten. Nach Angaben der Samtgemeinde Fürstenau wird der Bürgerentscheid am 25. Februar stattfinden.

Die Landesaufnahmebehörde arbeitet bisher nicht mit Bezahlkarten. Sie prüfe allerdings bereits, „ob es Systeme gibt, die in der Behörde umsetzbar wären“, sagte die Sprecherin. Derzeit würden die Grundleistungen gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz teils in Form von Bargeld und teils als Sachleistungen gewährt. Zu den Sachleistungen zählten etwa Unterkunft und Verpflegung. Gutscheine würden für Bekleidung und Gesundheitspflege ausgegeben. Ferner könnten Wertgutscheine für besondere Bedarfslagen ausgestellt werden, wie etwa für Babyerstausstattung oder Kinderwagen.