Das Land Niedersachsen hat sein Informationsangebot zum Thema Zwangsheirat überarbeitet. Flugblätter dazu gibt es nun auch in den Sprachen Bulgarisch und Rumänisch, wie das Sozialministerium am Dienstag mitteilte. Bislang lagen die Flyer auf Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Kurdisch, Persisch, Serbisch und Türkisch vor. Sie können ab sofort über den Verein „kargah“ für interkulturelle Kommunikation, Flüchtlings- und Migrationsarbeit angefordert werden.
„Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter“, mahnte Niedersachsens Gleichstellungsminister Andreas Philippi (SPD). Zwangsheiraten würden in vielen Fällen durch die Anwendung und Androhung von physischer und psychischer Gewalt durchgesetzt. „Daher ist es unsere ausdrückliche Pflicht, schnell zu handeln. Je früher sich die Betroffene wehrt, desto größer ist die Chance, eine Zwangsehe zu verhindern.“
Das Flugblatt verweist auf zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten wie etwa das „Niedersächsische Krisentelefon gegen Zwangsheirat“. Dieses Beratungsangebot nehmen den Angaben zufolge pro Jahr etwa 150 Personen in Anspruch. Das Dunkelfeld bei der Zwangsheirat sei wahrscheinlich deutlich größer, hieß es.