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Niedersachsen gibt Wolf aus Cuxhaven zum Abschuss frei

Nach dem neuerlichen Riss eines Rindes nahe Cuxhaven durch einen Wolf will Niedersachsen den mutmaßlichen Verursacher abschießen lassen. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) werde eine Ausnahmegenehmigung für eine Wolfsentnahme nach dem Schnellabschussverfahren anordnen, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Hannover mit. Die Genehmigung soll am Freitag in Kraft treten und zunächst für 21 Tage in einem Umkreis von tausend Metern um die betroffene Weide herum gelten.

„Ich kann nicht länger auf die seit Monaten angekündigten Anpassungen des Bundesrechts auf die Veränderung des Schutzstatus beim Wolf auf EU-Ebene warten“, erklärte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Nach langem Drängen seines Bundeslandes sei für die Küstenregion und große Teile Niedersachsens auf fachlicher Grundlage ein günstiger Erhaltungszustand der Tierart Wolf festgestellt worden. Auch auf der Roten Liste Niedersachsens sei der Wolf von „ausgerottet“ auf „ungefährdet“ umgestuft worden.

Meyer betonte, der Wolf werde nicht wieder ausgerottet, sondern müsse in einem günstigen Erhaltungszustand bleiben. „Dort aber, wo Wölfe Probleme machen und wie jetzt im Raum Cuxhaven gehäuft geschützte Nutztiere reißen, Zäune überwinden oder Rinder und Pferde angreifen, müssen wir zum Schutz der Weidetierhaltung handeln.“

Aus dem Landkreis und der Stadt Cuxhaven wurden laut Ministerium in diesem Jahr und innerhalb kürzester Zeit vermehrt Nutztierrisse von Schafen und ausgewachsenen Rindern gemeldet, die durch Zäune oder Herdenschutzhunde geschützt waren. Der NLWKN habe geprüft, ob nach dem Bundesnaturschutzgesetz die artenschutzrechtlichen Voraussetzungen für eine Entnahme eines schadenverursachenden Wolfes vorlägen und diese nach dem Schnellschussverfahren möglich sei. Dies sei nach den gehäuften Rissen dort gegeben, hieß es.