Neymeyr fordert mehr Arbeitsmöglichkeiten für Geflüchtete

Der Erfurter katholische Bischof Ulrich Neymeyr fordert größere gesellschaftliche Anstrengungen, um geflüchteten Menschen frühzeitig Arbeitsmöglichkeiten zu eröffnen. Voraussetzungen dafür seien etwa Sprachkurse, Integrationskurse sowie die zügige Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen, sagte der katholische Geistliche beim Jahresempfang seines Bistums am Donnerstagabend in Erfurt. Arbeit gebe dem Menschen Würde.

Neymeyr erinnerte an den ersten Artikel des Grundgesetzes als aktuelle Verpflichtung. Wenn die Würde des Menschen unantastbar sei, dann gelte dies nicht nur für das Verhältnis des Staates gegenüber dem Einzelnen, sondern für das Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern untereinander. Das beinhalte auch den Abbau der alltäglichen Ausgrenzung von behinderten, homosexuellen oder alten Menschen.

Der amtierende Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) würdigte das Wirken der Katholischen Kirche im Freistaat für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen antidemokratische Entwicklungen. Beispielgebend hierfür sei der Deutsche Katholikentag in diesem Sommer in Erfurt gewesen. Es sei geredet, einander zugehört und gemeinsam gesungen worden. Der Katholikentag sei ein besonderer Erfolg nicht nur für die Veranstalter, das Bistum und die Stadt Erfurt, sondern auch für das Land gewesen.

Landtagspräsident Thadäus König (CDU) erinnerte in seinem Grußwort an die Notwendigkeit, Barmherzigkeit zu leben, wie es Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231) getan habe. Dies erfordere Mut und Liebe zu den Menschen. Dabei würdigte König das selbstlose Wirken der Heiligen Elisabeth.