Neues Schloss Schleißheim erhält venezianische Ölskizze

Das Neue Schloss Schleißheim wird um eine Attraktion reicher. Ab Mittwoch ist in dem Bau im oberbayerischen Oberschleißheim eine Ölskizze des venezianischen Künstlers Jacopo Amigoni (1682-1752) zu sehen. Das teilte die Bayerische Schlösserverwaltung am Dienstag in München mit. Sie hat das Gemälde demnach 2022 aus Privatbesitz erworben. Das Kunstwerk ziert fortan den Viktoriensaal, einen der wichtigsten Repräsentationsräume des Neuen Schlosses, wie es weiter hieß. Amigonis Entwurf erlaube dort „spannende Einblicke in den Entstehungsprozess der Freskierung der Hauptraumfolge“.

Das Deckenfresko des Viktoriensaals zeigt den Angaben nach ein antikes Thema: die Begegnung von Aeneas mit Dido nach der Ankunft der trojanischen Flotte an der Küste Libyens. „Der Entwurf konzentriert sich auf die Hauptszene der Begegnung, aber auch die sturmzerzausten Schiffe, einzelne Personen des Gefolges sowie die am Himmel thronende Venus und die Windgötter sind angedeutet.“ Mit dem 1723/24 im Viktoriensaal ausgeführten Deckenfresko bestehe sowohl in der Gesamtkomposition als auch in den Details weitgehende Übereinstimmung. „Es sind aber gerade die kleineren Abweichungen, die ein interessantes Licht auf den Entstehungsprozess werfen.“

Mit der schwungvollen Ölskizze ist der für die Ausstattung des Schlosses so bedeutende Künstler Amigoni nun im Schloss in Fresko, Porträtmalerei und Ölskizze repräsentiert, wie die Schlösserverwaltung ergänzte. Zur Ölskizze und den weiteren Aeneas-Darstellungen in den Prunkräumen des Neuen Schlosses werde nun eine Hörtour mit QR-Codes angeboten, die eine Reise zu den antiken Hintergründen der Deckenfresken biete.

Die Schlossanlage Schleißheim zählt zu den größten und eindrucksvollsten Residenzen der Wittelsbacher in Bayern. Sie umfasst verschiedene Bauten. Das Alte Schloss entstand als herzoglicher Landsitz im frühen 17. Jahrhundert. Die spätbarocken Schlossbauten Kurfürst Max Emanuels – das monumentale Neue Schloss und das Jagdschloss Lustheim – umschließen einen der bedeutendsten Barockgärten Europas.