Neues „Dorf“ an der Altonaer Fischmarkt-Kirche

Seit fünf Jahren laufen die Planungen für Häuser, Gemeindehaus und Pastorat. Die Kirche investiert eine hohe Summe.

Der Bereich oberhalb der Trinitatis-Kirche soll bebaut werden
Der Bereich oberhalb der Trinitatis-Kirche soll bebaut werdenMatthias Friedel / www.luftbilder.de

Hamburg. Neben der Hamburger St. Trinitatis Kirche am Altonaer Fischmarkt soll in den nächsten Jahren ein kleines „Dorf“ entstehen. Geplant sind fünf neue Backstein-Häuser mit schrägen Dächern. Untergebracht werden hier zwölf Sozialwohnungen, weitere Wohnungen für ehemalige Obdachlose, eine Kindertagesstätte, ein Café und eine Pilgerherberge. Außerdem bekommt die Kirchengemeinde ein neues Gemeindehaus und ein Pastorat. Eine Jury mit dem neuen Oberbaudirektor Franz-Josef Höing hat sich mit großer Mehrheit für einen Entwurf des Hamburger Architektenbüros KBNK entschieden.
Rund 15 Millionen Euro will die Kirche investieren. Damit solle auch langfristig die Gemeindearbeit im Stadtteil gesichert werden, sagte Michael Benthack, Bauexperte des Kirchenkreises. Gemeindehaus und Pastorat seien baufällig und müssten erneuert werden. Die Neubauten würden helfen, die „Insellage“ der Kirche aufzuheben und das Gemeindeleben zu aktivieren, ergänzte Gemeindepastor Torsten Morche.

Baubeginn frühestens 2019

Neu gestaltet wird auch der „Kapitän-Schröder-Park“. Nach den Plänen der Landschaftsarchitektin Birgit Hammer soll sich eine weitgehend offene Grünfläche vom Fischmarkt östlich der Kirche nach Norden ziehen. Der Kindergarten wird laut Planung abgerissen und der Bauspielplatz verlegt.
Altonas Baudezernent Johannes Gerdelmann rechnet mit einem Baubeginn 2019 oder 2020. Nach zwei Jahren Bauzeit könnten die Gebäude dann bezogen werden. Hier werde ein Stück Stadt „neu geformt“. Die Fläche gegenüber des historischen Jüdischen Friedhofs sei architektonisch ein „hochdelikater Ort“, ergänzte Oberbaudirektor Höing.
Seit rund 30 Jahren gibt es Überlegungen der Gemeinde für eine Bebauung des Kirchengrundstücks, seit fünf Jahren wird intensiv geplant. In einem ersten Architektur-Wettbewerb hatte sich die Jury nicht auf einen Entwurf einigen können. Drei der beteiligten Architekturbüros hatten daraufhin neue Entwürfe erstellt. (epd)