Neues Denkmal für NS-Euthanasie-Opfer in Hadamar

Ein neues „Denkmal der Grauen Busse“ erinnert jetzt in der hessischen Stadt Hadamar an die Ermordung von kranken und behinderten Menschen in der NS-Zeit. Zwischen 1941 und 1945 wurden in Hadamar in der damaligen NS-Tötungsanstalt rund 15.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Krankheit ermordet.

Das am Mittwoch eingeweihte Mahnmal ist an die Form der damaligen Busse angelehnt, mit denen die Nationalsozialisten Menschen in die Tötungsanstalt transportierten. Die Beton-Skulptur zeigt einen Bus, der längs geteilt ist. Dort können Besucher hindurch gehen. Die Inschrift im Inneren „Wohin bringt ihr uns?“ soll an die Stimmen der Opfer erinnern.

Das Denkmal mahne dazu, Nationalismus, Behindertenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus in der heutigen Gesellschaft zu bekämpfen, sagte die hessische Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) zur Einweihung. Laut ihrem Ministerium wird das Hessische Institut für Landesgeschichte die bisher wenig erforschte Rolle der Tötungseinrichtungen für Kranke und Behinderte in der NS-Zeit in Hessen aufarbeiten.

Die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz entwarfen das Denkmal der Grauen Busse. Außer dem in Hadamar gibt es noch weitere Bus-Denkmale, unter anderem in Ravensburg-Weißenau und in Köln.