Die akademische und wissenschaftliche Qualifizierung von Hebammen soll weiter vorangebracht werden. Ab dem Wintersemester gibt es einen neuen Masterstudiengang der Katholischen Stiftungshochschule am Campus München.
Die Katholische Stiftungshochschule München (KSH) bietet ab dem Wintersemester 2024/25 neu einen fünfsemestrigen, berufsbegleitenden Masterstudiengang für Hebammen an. Er trägt den Namen “Midwifery-Led Care” und soll einen fundierten Einblick in das Versorgungs- und Gesundheitssystem sowie dessen Einflüsse auf die Hebammentätigkeit vermitteln, wie die KSH dieser Tage ankündigte. Die Studierenden sollen dadurch weiter an Kompetenz im Bezug auf ethische Entscheidungen gewinnen sowie Gesundheit und Krankheit auch mit Blick etwa auf den Klimawandel betrachten können.
Mit dem neuen Masterstudiengang sei das Ziel verbunden, die Hebammen als Primärversorgerinnen in die Lage zu versetzen, die Frauen und ihre Familien in der Phase der Schwangerschaft, der Geburt und der weiteren Entwicklung des Kleinkindes alleinverantwortlich zu begleiten. Einzigartig seien etwa die Nachhaltigkeits-Module in der Hebammenwissenschaft und in der Gesundheitsversorgung. Ein Teil der Lehre finde online statt, zum Ende des Studiums sei dann eine Praxishospitation vorgesehen, die auch im außereuropäischen Ausland absolviert werden könne.
KSH-Vizepräsident Andreas Schwarz erklärte, mit dem Masterstudiengang wolle die Hochschule dazu beitragen, dass Hebammen in ihrer Berufsausübung noch autonomer werden. Sie sollen nicht auf die zeitlich “eh sehr begrenzten Kontingente von Fachärzten” angewiesen sein. Zugleich wolle man den Absolventinnen des seit 2019/20 angebotenen Bachelorstudiengang Hebammenkunde eine zusätzliche Perspektiven offerieren, mit denen auch der Weg zu einer Promotion offenstehe.