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Neuer Leitfaden für Schulen zum Umgang mit menschlichen Überresten

Eine neue Handreichung für Lehrkräfte informiert zum Umgang mit menschlichen Überresten in Sammlungen von Schulen. Sie entstand im Rahmen eines an der Universität Hamburg durchgeführten Kooperationsprojektes und ist kostenfrei auf den Webseiten des Universitätsmuseums, des Landesinstituts für Qualifizierung und Qualitätsentwicklung sowie des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels abrufbar, wie die Universität Hamburg am Mittwoch mitteilte. Laut Uni verfügen etwa 40 Prozent der weiterführenden Schulen in Hamburg in ihren Biologiesammlungen über menschliche Überreste, sogenannte Human Remains.

Neben einer aktuellen Lagebeschreibung sowie einer historischen, juristischen und wissenschaftsethischen Einordnung stünden Anregungen für den konkreten Umgang mit menschlichen Überresten im Schulkontext im Fokus des Leitfadens. Die Handreichung zeige unter anderem, wie Schülerinnen und Schüler in die Erforschung der entsprechenden Sammlungsbestände und die Entscheidung über ihre Zukunft einbezogen werden können. Zudem werde die Frage thematisiert, wie Human Remains und der veränderte gesellschaftliche Umgang mit ihnen eine Auseinandersetzung mit den Themen „Tod“ und „Umgang mit dem toten Körper“ im Unterricht anstoßen können.

„Es geht nicht darum, den einen – vermeintlich richtigen – Umgang mit diesen Sammlungsbeständen vorzuschreiben, sondern Handlungsoptionen aufzuzeigen und eine ethische Diskussion zu befördern“, sagte Antje Nagel, Leiterin des Museums der Uni Hamburg. Projektleiterin Lara Hemken erläuterte: „Schülerinnen und Schüler können bei diesem wichtigen Thema einbezogen werden – für so eine Auseinandersetzung braucht es aber Zeit, Freiraum, Vertrauen und Unterstützung im Kollegium. Die Handreichung gibt hier Impulse und wichtige Hinweise.“