Neuer Kirchturm für Lurup

Der Hamburger Westen soll einen neuen Kirchturm bekommen. In der Kirchengemeinde „Zu den zwölf Aposteln“ an der Elbgaustraße laufen derzeit Planungen für einen umfassenden Umbau.

Kirchengemeinde "Zu den 12 Aposteln" erhält neuen Kirchturm in Hamburg-Lurup.
Kirchengemeinde "Zu den 12 Aposteln" erhält neuen Kirchturm in Hamburg-Lurup.Thomas Morell

Hamburg. Die Vermietung von Wohnungen auf dem Kirchengelände der evangelischen Gemeinde "Zu den zwölf Aposteln" an der Elbgaustraße soll helfen, die Gemeindearbeit in Lurup künftig finanziell abzusichern. Im nächsten Jahr sollen die umfassenden Bauarbeiten für den neuen Kirchturm starten. Wann der alte Kirchturm abgerissen und der neue gebaut wird, sei aber derzeit noch offen, erklärte die Bauabteilung des Kirchenkreises auf epd-Anfrage.

Ähnliches Material, aber eine neue Form

Niederländische Bauarbeiter sollen Schuld daran sein, dass der Luruper Kirchturm abgerissen werden muss. Sie sollen bei ihren Arbeiten in den Jahren 1962/63 Salz in den Beton gemischt haben, damit sie auch im Winter bei Minusgraden arbeiten konnten. Zumindest wurden ähnliche Schäden in den Niederlanden festgestellt – und dort, wo niederländische Bauarbeiter tätig waren. Um die Statik nicht weiter zu belasten, wurden die Glocken bereits 2013 stillgelegt. Sorgen um die Standfestigkeit des Turms müssten sich die Luruper allerdings nicht machen, betonte die Bauabteilung. Der neue Turm soll aus zwei schlanken, hohen Steinwänden bestehen, die oben mit einem Glockenstuhl verbunden sind.

Hamburger Architektenbüro gewann Ausschreibung

Für den Neubau der Gemeindegebäude wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den das Hamburger Büro akyol kamps gewonnen hat. Demnach wird eine Kita mit zwei Geschossen gebaut, die bislang in der benachbarten Bobertstraße steht. Ende 2020 sollen die Kinder umziehen. Die Kosten werden auf vier Millionen Euro veranschlagt. In den Stockwerken über der Kita werden Jugendwohnungen eingerichtet, die bislang im alten Pastorat untergebracht sind. Zehn Jugendliche werden hier künftig wohnen. Im Gegenzug wird ein neues Pastorat gebaut. Das denkmalgeschützte Kirchenschiff und der Konfirmandensaal bleiben erhalten. Ein Neubau mit vermieteten Wohnungen soll dafür sogen, dass die Gemeindefinanzen einen stetigen Zuschuss erhalten. 50 geförderte und freie Wohnungen sind geplant für Familien und Alleinstehende. Die Kosten werden auf 10,5 Millionen Euro veranschlagt.
Die Kirchengemeinde "Zu den zwölf Aposteln" wurde 1958 gegründet, nachdem auf dem ehemaligen Kleingartengelände immer mehr feste Häuser gebaut wurden. In den 70er Jahren hatte die Gemeinde mehr als 12.000 Gemeindemitglieder, heute sind es knapp 4.000. (epd)