Neuer Investor für Stader Johannisheim

Die Bewohner können wohl aufatmen: Für das finanziell angeschlagene diakonische Johannisheim in Stade ist nach Einschätzung des Insolvenzverwalters Gideon Böhm ein Neustart in Sicht. Die Villa Vitalia Gruppe mit Hauptsitz in Hamburg sei als Investorin für das Altenpflegeheim gewonnen worden, teilte Böhm am Freitag mit. Die rechtliche Übernahme des Geschäftsbetriebs soll in Kürze erfolgen. Dabei sollen auch alle Mitarbeitende übernommen werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt werde die Villa Vitalia Gruppe im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags bereits das operative Management der Einrichtung übernehmen, hieß es. Im Juni konnten im Haus aufgrund massiven Personalmangels den Angaben zufolge nur 80 von 124 Pflegeplätzen belegt werden. Mit einer Zweidrittel-Belegung sei ein profitabler Betrieb nicht möglich, sagte damals der Vorsitzende des Heim-Kuratoriums, Claus Hinrichs.

„Das Johannisheim fügt sich gut in unsere Gruppe ein“, erklärte Wolfgang Röhr, Unternehmensgründer und Chef der Villa Vitalia Gruppe. Für die Angehörigen der Bewohner sei der Neustart der Einrichtung eine gute Nachricht, da die übertragende Sanierung des Betriebs auch ihnen Klarheit für die Zukunft bringe.

Aktuell betreibt die Gruppe eigenen Angaben zufolge mit mehr als 500 Beschäftigten unter dem Dach der Tochtergesellschaft „VIVI Pflege“ vor allem in der Metropolregion Hamburg fünf stationäre Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus gehörten das Hospiz Schloss Bernstorf in Nordwestmecklenburg, ein ambulanter Pflegedienst sowie mehrere Intensivpflege-Wohngemeinschaften dazu.