Neuer Herrnhuter Stern wirbt für Dresdner Frauenkirche
Die ostsächsische Herrnhuter Sterne GmbH widmet der Dresdner Frauenkirche eine eigene Edition. Die dafür neu aufgelegte gelb-weiße Farbkombination des traditionellen Sterns stehe für Frieden und Zuversicht, sagte die Geschäftsführerin der Herrnhuter Sterne GmbH, Katja Ruppert, am Montag in der Dresdner Frauenkirche. Bei der Präsentation wurde ein erstes Exemplar an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) übergeben.
Der Stern „Frauenkirche Dresden“ mit einem Durchmesser von etwa 13 Zentimetern wurde laut Ruppert zunächst in einer Auflage von 1.000 Stück gefertigt. Es gebe bereits erste Nachfragen, hieß es. Insgesamt stellt die Herrnhuter Firma jährlich rund 820.000 Sterne in verschiedenen Größen und Farben her.
Anlass der neuen Edition ist die 20-jährige Zusammenarbeit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Herstellerin der traditionsreichen Herrnhuter Sterne. Bereits 2004, ein Jahr vor der feierlichen Weihe der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche, stellte die ostsächsische Firma eine Sonderanfertigung für die Frauenkirche her: einen Stern in Gelb mit einem Durchmesser von 1,90 Metern. Er leuchtet seither in der Adventszeit über der Kuppel der Frauenkirche in der Laterne. Ein zweiter, weißer Herrnhuter Stern wurde für den Altarraum der Kirche gefertigt.
Für Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt ist die neue Edition mehr als die Verbindung von zwei sächsischen Kulturgütern. Herrnhut und die evangelische Brüdergemeine stünden für „weltweit gelebte Ökumene“. Der Stern sei ein starkes Symbol für Frieden und Versöhnung. Er sei zudem ein Zeichen der Hoffnung.
Laut Ministerpräsident Kretschmer ist der Herrnhuter Stern ein herausragendes Beispiel dafür, wie in Sachsen Traditionen gepflegt werden. Die ostsächsische Manufaktur blicke auf eine Erfolgsgeschichte. Ihr Produkt stehe für Weltoffenheit: „Der Stern sagt uns, dass wir offen und neugierig sein müssen“, sagte Kretschmer. Die Herrnhuter Sterne und die Dresdner Frauenkirche seien „Schätze unserer kulturellen Identität“. Sie würden sächsisches Handwerk und christlichen Glauben miteinander verbinden.
Der heute weltberühmte „Herrnhuter“ aus der sächsischen Oberlausitz wurde im 19. Jahrhundert von Mitgliedern der Evangelischen Brüder-Unität entwickelt. Vorgänger-Modelle entstanden in den Internatsschulen der Freikirche, die auch als Herrnhuter Brüdergemeine bekannt ist. Ein Originalstern besteht jeweils aus 25 Zacken.
Bis in die Gegenwart werden die Sterne weitgehend in Handarbeit gefertigt. Die Manufaktur hat derzeit mehr als 200 Mitarbeitende. Seit 1897 werden die beliebten Sterne seriell hergestellt. Sie gelten als Ursprung aller Weihnachtssterne.
Die Gründung der Herrnhuter Manufaktur geht auf den Buch- und Musikalienhändler Pieter Hendrik Verbeek (1863-1935) zurück, der in seinem Geschäft 1897 die ersten Exemplare verkaufte. Das „Stammhaus“ gibt es noch immer, nach wie vor werden dort Sterne angeboten. Die ersten „Herrnhuter“ hatten rote und weiße Zacken – weiß stand für die Reinheit und rot für das Blut Christi.