Neuer Hausprediger für den Papst – Ruhestand für Cantalamessa
Über 40 Jahre lang redete Rainero Cantalmessa insgesamt drei Päpsten ins Gewissen. Mit 90 Jahren darf der Kapuzinerpater nun als päpstlicher Hausprediger in den Ruhestand gehen. Ein anderer Ordensmann übernimmt den Job.
Der Papst bekommt einen neuen Hausprediger. Am Samstag ernannte Franziskus den italienischen Kapuzinerpater Roberto Pasolini zum neuen “Prediger des Päpstlichen Hauses”, wie der Vatikan mitteilte. Der 53-jährige Ordensmann folgt auf Kardinal Raniero Cantalamessa. Der 90-jährige Kapuzinerpater redete den Päpsten seit 1980 ins Gewissen.
Sein Nachfolger Pasolini stammt aus Mailand und unterrichtet an der dortigen Theologischen Fakultät von Norditalien Bibelexegese. Zudem arbeitet er mit dem Erzbistum Mailand bei der Ausbildung von Religionslehrern zusammen. Er ist Autor mehrerer Artikel und Bücher über biblische Spiritualität und widmet sich der Predigt bei Exerzitien und geistlichen Übungen.
Der päpstliche Hausprediger hält traditionell die Karfreitagspredigt im Petersdom, außerdem predigt er im Advent und in der Fastenzeit vor Papst und Kurienspitzen. Mit dieser Aufgabe wurden ganz früher abwechselnd die Leiter der vier sogenannten Predigerorden betraut: der Franziskaner, Dominikaner, Karmeliten und Augustiner-Eremiten. Paul IV. (1555-1559) machte aus dem Päpstlichen Hofprediger eine ständige Einrichtung. Sein Nachfolger Benedikt XIV. entschied 1743, dass nur noch ein Angehöriger der Kapuziner-Minderbrüder dieses Amt wahrnehmen soll.