Es geht um die Manipulation von Menschen im Namen Gottes: Sogenannter geistlicher Missbrauch rückt immer mehr in den Blick. Nun gibt es im Erzbistum Paderborn einen neuen Ansprechpartner.
Das katholische Erzbistum Paderborn hat erstmals einen Beauftragten für den Umgang mit geistlichem Missbrauch. Zum 1. Juni hat Rainer Fromme, langjähriger Dekanatsreferent im Dekanat Paderborn, diese Aufgabe übernommen, wie das Erzbistum am Mittwoch mitteilte. Die neu errichtete Stelle ergänze im Erzbischöflichen Generalvikariat die Arbeitsfelder Prävention, Intervention und Beschwerdemanagement. “Menschen, die Missbrauch geistlicher Autorität erlitten haben, sollen die Möglichkeit bekommen, über das Erlebte zu sprechen und die Erfahrung machen, dass sie gehört und ernstgenommen werden”, erklärte Fromme.
Als geistlicher oder spiritueller Missbrauch gelten die Manipulation und die Ausnutzung von Menschen im Namen Gottes und im Kontext religiösen Lebens. Dabei werden in der Seelsorge, etwa bei der Beichte oder geistlichen Begleitung, aber auch in geistlichen Gemeinschaften Menschen bevormundet, entmündigt und oft gegen andere abgeschirmt.