Die baden-württembergische Landesregierung hat am Dienstag einen neuen Plan vorgestellt, um Krankenhäuser besser für Krisen und Katastrophen zu wappnen. Der Rahmenplan solle die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in extremen Lagen wie bei Naturkatastrophen, Terroranschlägen, Kriegen oder Cyberangriffen sicherstellen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Wir müssen schauen, dass wir unser Land krisenfest machen“, betonte der Minister.
Die neuen Leitlinien umfassen klare Alarmierungswege, ein abgestuftes Führungssystem und Regeln zur Steuerung von Personal und Material. Grundlage ist ein Ansatz, der alle denkbaren Gefahren berücksichtigt – von einem Massenunfall bis zu technischen Pannen.
Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bezeichnete die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Krisenzeiten als zentrales Ziel. Er rief die Krankenhäuser auf, die neuen Pläne intensiv zu üben und die Zusammenarbeit mit Behörden zu stärken. Krankenhäuser seien gesetzlich verpflichtet, eigene Alarm- und Einsatzpläne zu erstellen und regelmäßig zu erproben.
Der Plan wurde maßgeblich von der Klinikübergreifenden Sicherheitskonferenz Baden-Württemberg mitgestaltet. Deren stellvertretender Vorstand Thorsten Hammer betonte, ein Plan sei nur so gut, wie er im Vorfeld geübt werde. Der Rahmenplan sieht deshalb konkrete Übungen für Szenarien wie einen Massenanfall von Verletzten, den Umgang mit nuklearen oder chemischen Bedrohungen sowie für Strom- und IT-Ausfälle vor. Hammer warb zudem für Ersatzsysteme bei einem Netzausfall, weil beispielsweise Telefone inzwischen ohne Internet nicht mehr funktionierten. (2541/07.10.2025)