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Neue Tigeranlage in der Wilhelma für 6,5 Millionen Euro

Die Stuttgarter Wilhelma hat am Mittwoch eine neue Anlage für Amur-Tiger eröffnet. In das 6,5 Millionen Euro teure Gehege seien bereits zwei junge Tiger eingezogen, teilte der Zoo mit. Die Anlage soll der Zucht der stark bedrohten Großkatzen dienen.

Die neue Heimat für die Wildkatzen erstreckt sich über rund 5.000 Quadratmeter. Sie umfasst drei getrennte Außengehege, einen Offenstall und sechs Boxen. Für Besucher gibt es einen Tunnel und drei Unterstände, die besondere Einblicke ermöglichen. Das Land Baden-Württemberg finanzierte den Bau mit 5,5 Millionen Euro. Eine weitere Million steuerte der Förderverein der Wilhelma bei.

Bei den beiden neuen Bewohnern handelt es sich um das Männchen Amazar aus einem niederländischen Zoo und das Weibchen Noïa aus Frankreich. Beide Tiere wurden 2023 geboren und sind noch nicht geschlechtsreif. Die Anlage ist speziell auf die Bedürfnisse der Tiger und die Zucht ausgerichtet. „Tiger leben eigentlich einzelgängerisch, sodass sie zur Paarung zusammengeführt werden müssen“, erklärte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Die Aufteilung in mehrere Bereiche sei eine „Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zucht“.

Der Amur-Tiger ist die größte Tiger-Unterart und gilt als stark bedroht. In den 1940er Jahren war er mit weniger als 40 freilebenden Tieren fast ausgestorben. Strenge Schutzmaßnahmen haben den Bestand seitdem auf mehrere hundert Tiere anwachsen lassen. Die beiden Stuttgarter Tiger sind Teil des europäischen Erhaltungszuchtprogramms, das eine stabile Reservepopulation in Zoos sichert. (1747/16.07.2025)