Neue Stiftung zum Erhalt von Lübecks Weltkulturerbe

Der evangelische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg schlägt Alarm: Die Instandhaltung der sieben Kirchtürme in Lübeck sei „eine Ewigkeitsaufgabe mit Dimensionen, die wir als Kirche allein nicht mehr stemmen können“, sagte die Lübecker Pröpstin Petra Kallies am Dienstag. Mithilfe der neuen Stiftung „7Türme+“ sollen weitere Unterstützer gewonnen werden, um die fünf Altstadtkirchen mit ihren sieben Türmen als Teil des Unesco-Weltkulturerbes zu erhalten.

23 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren allein für die Sanierung der Dom-Türme benötigt. Weitere 30 Millionen Euro müssen in die Citykirche St. Marien investiert werden, hieß es. Die Lübecker Possehl-Stiftung hat bereits ihre Unterstützung für die neue Stiftung bekundet. Sie will die Initiative in den kommenden sieben Jahren mit sieben Millionen Euro fördern.

Die Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, lobte das bisherige Engagement der vielen Unterstützer. Die bisher zugesagten finanziellen Mittel würden jedoch nicht ausreichen. „Auch bei der Landesregierung stoßen wir auf positive Resonanz und dürfen uns Hoffnung machen, dass sich Schleswig-Holstein an dieser Ewigkeitsaufgabe beteiligen wird.“ Es gebe dringenden Handlungsbedarf. „Oder können Sie sich vorstellen, dass Lübeck demnächst nur noch ‚Stadt der sechs (oder weniger) Türme‘ genannt wird?“, fragte die Bischöfin.

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau rief ebenfalls zur Beteiligung auf. „Ich engagiere mich persönlich, dass die sieben Türme als unsere prägende Silhouette erhalten bleiben.“ Lindenau ist bereits Schirmherr der Kampagne „Sieben Türme will ich sehen“, die 2015 zum Erhalt der Türme der fünf Innenstadtkirchen St. Aegidien, Dom zu Lübeck, St. Jakobi, St. Marien und St. Petri gegründet wurde.