Der Bayerische Jugendring (BJR) und das bayerische Sozialministerium haben am Mittwoch in München eine neue Fach- und Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung vorgestellt. Diese Stelle soll beispielsweise Kommunen im Freistaat beraten, wie sie Kinder und Jugendliche bei Entscheidungsprozessen besser einbinden und beteiligen können, teilte der BJR mit. Die Fach- und Servicestelle fungiere als „zentrale Anlaufstelle“, die unterstützen, qualifizieren und vernetzen soll, sagte BJR-Präsident Philipp Seitz. Ziel sei es, „junge Menschen aktiv in Beteiligungsprojekte in den Kommunen einzubeziehen“.
Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU), zu deren Ressort auch die Kinder- und Jugendpolitik gehört, sagte am Mittwoch, es brauche „eine Kultur der Jugendbeteiligung“. Jugendliche müssten „aktiv an unserer Demokratie teilhaben“, Jugendarbeit sei gerade in Zeiten von Antisemitismus, Verschwörungstheorien, Fake News und menschenverachtender Haltungen von großer Bedeutung. Die neue Stelle werde Haupt- und Ehrenamtliche sowie Entscheidungsträger in den Kommunen und junge Menschen zukünftig gezielt begleiten, beraten und unterstützen: „Es ist mir wichtig, der Jugend Gehör zu verschaffen“, erläuterte Scharf.
Eine Beteiligung an Wahlen aber sehen die beiden Regierungsparteien CSU und Freie Wähler offenbar kritisch. Während sich ein breites Bündnis aus Jugendverbänden, Sozialverbänden und Parteien unter dem Titel „Vote 16“ für ein Wahlrecht ab 16 Jahren einsetzt, lehnen beiden Parteien diese Forderung ab. Das Bündnis wird vom BJR maßgeblich mitgetragen. (00/0586/21.02.2024)