Neue Serien im September in Mediatheken und bei Streamingdiensten

Eine Serie zum 90. von Musiker Leonard Cohen, neue Stoffe aus den Comic-Imperien Marvel und DC sowie die französische Krimiserie “Die Welt existiert nicht” – Überblick zu Neustarts bei Streamingdiensten und in Mediatheken.

Anlässlich des 90. Geburtstags von Singer-Songwriter Leonard Cohen rollt “So long, Marianne” die Liebesgeschichte auf, die ihn zu einem seiner bekanntesten Lieder inspirierte. Mit “The Penguin” und “Agatha All Along” starten neue Comicstoffe aus den Häusern DC und Marvel. Und in der französischen Krimiserie “Die Welt existiert nicht” führt ein Mordfall einen Journalisten zur Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Ein Überblick zu den Serienstarts quer durch Streamingdienste und Mediatheken.

Als im September 2016 der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen verstarb, war die Trauer bei Fans und Kollegen groß. Der Mann, der in den späten 1960er-Jahren mit Songs wie “Suzanne”, “Sisters of Mercy” und “So Long, Marianne” bekannt wurde und sein letztes Album, “You Want It Darker”, noch kurz vor seinem Tod veröffentlichte, gilt ähnlich wie Bob Dylan vor allem als Folk-Poet: Seine rauchig-reibende Stimme mag in ihrem Register eingeschränkt gewesen sein, umso größer war aber seine Ausdruckskunst als Songschreiber und Lyriker.

Am 1. September jährt sich der Geburtstag dieses Ausnahmetalents, das als Sohn eines tiefgläubigen jüdischen Elternhauses in einem englischsprachigen Vorort von Montreal aufgewachsen war, zum 90. Mal. Aus diesem Anlass ist in der ARD-Mediathek ab 22. September eine Miniserie zu sehen, die aus dem Leben von Leonard Cohen erzählt. Wie der Titel – einem von Cohens bekanntesten Songs entlehnt – andeutet, geht es darin primär um die Beziehung Cohens zu der Frau, die ihn einst zu dem Lied inspirierte: zu der Norwegerin Marianne Ihlen (1935-2016).

Angesiedelt ist die Love-Story an dem Ort, wo sich die beiden einst kennenlernten: auf der griechischen Insel Hydra, die damals in den 1960er-Jahren eine Enklave für Beatniks, Künstler und Gestrandete aus aller Welt war. Die Serie ist, entsprechend der Herkunft des legendären Paares, eine norwegisch-kanadische Koproduktion; neben Oystein Karlsen hat als Drehbuchautor Thriller-König Jo Nesbo fungiert – der hat nämlich nicht nur ein Händchen für spannende Mordfälle, sondern auch ein Musikfaible, das er unter anderem als Sänger und Songwriter für die norwegische Band Di Derre auslebt.

Während im September beim Filmfestival in Venedig “Joker: Folie a deux” Premiere feiert, die Fortsetzung des Films “Joker” um den charismatischen DC-Comicschurken, startet am 20. September bei Sky/Wow eine Serie um eine andere Bösewicht-Figur, die Batman in den Comics das Leben schwer zu machen pflegt. Colin Farrell spielt in dem Spin-off von Matt Reeves” “The Batman” Oswald “Oz” Cobblepot alias , den Batman-Fans als notorischen Kopf der kriminellen Unterwelt von Gotham City kennen.

Die Serie erzählt nun, wie er dazu geworden ist. Nachdem der wichtigste Mafiaboss der Stadt ums Leben gekommen ist, beginnt unter seinen potenziellen Nachfolgern das Gerangel um die Nachfolge. Den vernarbten Oswald Cobblepot hat da erstmal niemand auf dem Schirm, weil er bisher nur ein eher unbedeutender Kleingangster war. Doch dann beginnt er, sich skrupellos hochzuarbeiten.

Für Fans von Comicverfilmungen gibt es im September dazu noch Konkurrenz aus dem Hause Marvel: Am 18. September startet bei Disney+ die Serie um die Comicfigur Agatha Harkness, eine Hexe, die in der Serie “WandaVision” ihren Einstand im Marvel Cinematic Universe gegeben und – verkörpert von der famosen Kathryn Hahn – eine zwiespältige, schillernde Reibefläche für Elizabeth Olsens Wanda alias Scarlet Witch abgegeben hatte. In der neuen Serie geht es nun darum, wie Agatha versucht, einen Zirkel anderer Hexen um sich zu scharen.

Außerdem gibt es Ende September Neues vom nicht tot zu kriegenden Zombie-Franchise “The Walking Dead”. Das im letzten Spätjahr gestartete Serien-Spin-off um Fan-Liebling Norman Reedus bekommt eine Fortsetzung (zu sehen ab 30. September), in der neben dem Titelhelden, den es in der ersten Staffel nach Frankreich verschlagen hatte, nun seine beste Freundin aus der Mutterschiff-Serie, Carol Peletier (Melissa McBride), im Zentrum stehen wird, die in den USA zurückgeblieben war.

Dabei dürfte die als “Book of Carol” betitelte Staffel für die Figur, die sich einst in “The Walking Dead” vom verschüchterten Anhängsel eines prügelnden Macho-Ehemannes zu einem der toughsten und eigenwilligsten Charaktere der Serie entwickelte, es nicht nur mit den herumlaufenden Untoten zu tun bekommen, sondern vor allem mit den Intrigen der machthungrigen Lebenden, die Schuld an Daryls Odyssee nach Frankreich trugen. Außerdem wird sich die Frage stellen, wie Daryl seine Loyalität gegenüber Carol und seinen anderen amerikanischen Freunden in Einklang bringen kann zu seinen neuen Schützlingen, der messianischen Kinderfigur Laurent und der Nonne Isabelle (Clemence Poesy).

Auch jenseits des Zombie-Dauerbrenners hält der September manche Leiche für Serienfans bereit, die nicht untot durch die Gegend marschiert, sondern einfach nur gemeuchelt still daliegt und damit für die Lebenden Fragen nach Mördern und ihren Motiven aufwirft. Ein realer Fall der Kriminalgeschichte liefert den Stoff für Showrunner Ryan Murphy, um nach seinem Netflix-Erfolg rund um Serienkiller Jeffery Dahmer (“Dahmer – Monster”) eine weitere Miniserie rund um die familiären, sozialen und psychologischen Hintergründe eines Verbrechens zu präsentieren. In geht es um einen Mord aus den späten 1980er-Jahren, bei dem zwei junge Männer ihre eigenen Eltern töteten. Die Serie ist ab 19. September bei Netflix zu sehen; als Darsteller sind unter anderem Javier Bardem und Chloe Sevigny zu sehen.

Einen neuen Krimistoff aus Frankreich hält ebenfalls ab 19. September die Arte-Mediathek bereit. In spielt Niels Schneider einen Journalisten, der wegen eines Mordfalls an einem Mädchen in den Ort zurückkehrt, in dem er einst aufwuchs und den er als Jugendlicher hinter sich ließ, weil er von anderen Jugendlichen grausam drangsaliert und gemobbt worden war. Hauptverdächtiger in dem Mordfall ist ein alter Bekannter und ehemaliger Tennisstar, in den er als Teenager verliebt war. Er beginnt zu recherchieren, um diesen zu entlasten, doch je länger er vor Ort ist, desto mehr wird er in das Netz aus Geheimnissen und Verdrängtem verstrickt.

– seit 29. August: Mum – Staffel 1-3 (Arte-Mediathek; ab 05.09. bei Arte)

– 4. September: Slow Horses – Staffel 4 (AppleTV+)

– 5. September: Ein neuer Sommer (Netflix)

– 9. September: Marvel’s Hit-Monkey- Staffel 2

– 12 September: Emily in Paris – Staffel 4, Teil 2 (Netflix) Insel der Milliardäre (Netflix)

– 13. September: In Vogue: The 90s (Disney+)

– 18. September: Agatha All Along (Disney+) / Der Upir (Joyn)

– 19. September: Götterdämmerung (Netflix) / Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez (Netflix) / Die Welt existiert nicht (Arte-Mediathek; ab 26.09. bei Arte)

– 20. September: La Maison (Apple TV+) / The Penguin (Sky/Wow)

– 22. September: So long, Marianne (ARD-Mediathek, ab 02.10. beim NDR)

– 26. September: Nobody Wants This (Netflix)

– 27. September: This Is Gonna be Great (ZDF-Mediathek; ab 01.10. bei ZDF_neo)

– 29. September: Sam – Ein Sachse (ARD-Mediathek; ab 30.09. im mdr)

– 30. September: The Walking Dead: Daryl Dixon – The Book of Carol (MagentaTV)