Neue Schau in Augsburg zum Bistumspatron Ulrich

Die Diözese Augsburg feiert zurzeit das Ulrichsjubiläum zu Ehren ihres Schutzheiligen. In diesem Zusammenhang eröffnet nun eine neue Ausstellung. Dort ist richtig, wer immer schon mal Bischof spielen wollte.

Das Augsburger Diözesanmuseum Sankt Afra zeigt eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Ulrich – genial sozial loyal memorial“. Die kunst- und kulturhistorische Schau läuft vom 5. April bis 14. Juli und ist Teil des derzeit im Bistum Augsburg laufenden Ulrichsjubiläums zu Ehren des Diözesanpatrons (um 890-973). Sie wirft laut Ankündigung vom Mittwoch einen Blick auf Ulrichs Leben und hinterfragt, was den adeligen Bischof vor rund 1.100 Jahren so besonders gemacht hat.

„Die Ausstellung skizziert Ulrichs genialen Lebensweg: Dabei kommt seine Ausbildung an der Eliteschule in St. Gallen genauso zur Sprache wie die Art der Ausübung seiner Leitungsaufgaben“, so das Bistum. Zudem gehe es um Ulrichs Loyalitätsverständnis: „Welche Netzwerke hatte er, zu wem stand er auch in schwierigen Zeiten?“ Ferner beleuchte man Ulrichs soziale Ader: „Wie ging er mit der Hilfsbedürftigkeit der ihm anvertrauten Menschen um?“ Weiter heißt es: „Am Ende bleibt der Blick auf den Heiligen, denn es ist ja vor allem seine Memoria, die ihn zu dem gemacht hat, was sich die Menschen heute noch über Ulrich erzählen.“

Die Geschichte des Heiligen wird laut Mitteilung durch bedeutende Exponate wie Handschriften, Skulpturen, Gemälde, Reliquien, persönliche Gegenstände und archäologische Fundstücke veranschaulicht. Zudem ermöglichten es interaktive Elemente wie Videospiele, Kostüme und nachgebaute Alltagsgegenstände in die Rolle des Bischofs zu schlüpfen und das mittelalterliche Augsburg zu erleben.

Mit dem im Juli 2023 gestarteten Ulrichsjubiläum erinnert das Bistum bis zum Sommer an Ulrichs Bischofsweihe vor 1.100 Jahren und an seinen Tod vor 1.050 Jahren. Die Feierlichkeiten stehen unter dem Leitwort „Mit dem Ohr des Herzens“ und sollen verdeutlichen, wie das Handeln des Heiligen in die heutige Zeit übersetzt werden kann. Die neue Schau ist bereits die zweite des Diözesanmuseums zum Jubeljahr. Die erste hieß „Das Ulrichskreuz. Ereignis + Erinnerung“. Sie widmete sich den kleinen metallenen Wallfahrtsandenken, die seit mindestens vier Jahrhunderten am Grab des heiligen Ulrich ausgegeben werden.