Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Eine neue Veranstaltungsreihe im Berliner Centrum Judaicum beschäftigt sich mit den Darstellungen von Jüdinnen, Juden und Judentum in DDR-Kinofilmen und im DDR-Fernsehen. Damit wolle man sich dieser bislang wenig berücksichtigten Thematik widmen und sie einem breiten Publikum näherbringen, erklärte die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum in der Veranstaltungsankündigung. Jeweils am dritten Mittwoch des Monats würden im April, Mai, August, September und Oktober dazu die entsprechenden Filme im „Kino unter der Kuppel“ gezeigt, ein Format, das damit neu etabliert werden soll.

Kuratiert wird die Veranstaltungsreihe von der Kulturwissenschaftlerin Lisa Schoß und dem Historiker und Museumspädagogen Jess Earle. Schoß hat mit einer 2023 veröffentlichten Arbeit über die Darstellung jüdischer Erfahrung im DDR-Film promoviert. Nach jeder Filmvorführung wird zu einer Diskussion eingeladen.

Den Auftakt machte am Mittwoch der Defa-Film „Professor Mamlock“ von 1961. Die Literaturverfilmung von Regisseur Konrad Wolf (1925-1982) beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück seines Vaters, des Kommunisten, Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf (1888-1953). Erzählt wird die Geschichte des jüdischen Chirurgie-Professors Hans Mamlock zu Beginn der NS-Zeit 1933.

Am 17. April folgt die „Affaire Blum“ von 1948 über einen Magdeburger Justizskandal um einen jüdischen Fabrikanten und am 15. Mai der Konrad-Wolf-Film „Sterne“ von 1959, eine Geschichte über einen Wehrmachts-Unteroffizier in Bulgarien. Das Werk wurde 1995 zu einem der 100 wichtigsten deutschen Filme gewählt.