Artikel teilen:

Neue Plakatausstellung des Stralsund Museums zur NS-Raubgutforschung

Mit Plakaten an Litfaßsäulen will das Stralsund Museum im November und Dezember in Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) auf seine NS-Raubgutforschung aufmerksam machen. Dabei gehe es um die Frage, wie und unter welchen Umständen Kunstwerke und Kulturgüter zwischen 1933 und 1945 ins Museum gelangten, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Mit Hilfe von QR-Codes auf den Plakaten seien vertiefende Informationen und weitere Hintergründe auf der Internetseite des Stralsund Museums abrufbar, hieß es.

Zu dem Forschungsprojekt schreibt Antje Strahl, Kuratorin der Plakatausstellung, in der aktuellen Ausgabe der Heimathefte „Stier & Greif“ (Ausgabe 2/2025), dass insgesamt 200 Objekte untersucht worden seien. Zweifelsfrei als durch die Nationalsozialisten unrechtmäßig entzogene Kulturgüter seien alle Objekte aus dem Stralsunder Antiquariat des jüdischen Inhabers John Horneburg eingestuft worden. Diese Objekte waren im Januar 1939 auf einer Zwangsauktion ersteigert worden.

Zudem seien 30 Gemälde und einige Münzen aus einer Stralsunder Freimaurerloge nach der Zwangsliquidierung im Dezember 1935 an das Museum gelangt. NS-Beutekunst sei auch ein italienisches Tafelgemälde, das ein Stralsunder Wehrmachtsangehöriger im Zweiten Weltkrieg in Italien entwendet und das er dem Stralsunder Museum übergeben habe.

Das Provenienz-Forschungsprojekt und die aktuelle Plakatausstellung werden durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördert. Das Zentrum unterstützt seit 2021 die systematische Überprüfung von Museumsbeständen in Stralsund und fördert Projekte zur Klärung und Rückgabe von unrechtmäßig entzogenem Kulturgut.