Eine neu entwickelte Methode eines Würzburger Forschungsteams könnte dazu beitragen, Krebstherapien effizienter zu machen. Das teilte die Pressestelle der Universität Würzburg mit. Demnach konnte das Team um den Biophysiker Markus Sauer mithilfe einer superauflösenden mikroskopischen Methode beobachten, wie genau Antikörper bei Tumorerkrankungen wirken.
Etwa bei bestimmten Blutkrebserkrankungen vermehrten sich sogenannte B-Zellen des Immunsystems unkontrolliert, heißt es. In einer Therapieform würden bestimmte Proteine dieser Zellen, sogenannte CD20-Moleküle, mit Antikörpern markiert, was zur Zerstörung der Krebszellen führe.
Forscher: Einteilung von Antikörpern überdenken
Obwohl diese Antikörper seit 30 Jahren eingesetzt würden, wisse man bisher nur sehr wenig darüber, wie diese Reaktionen abliefen, sagte Sauer. Durch die neue Methode könnten die Wechselwirkungen nun in 3D auf molekularer Ebene untersucht werden, was eine präzisere Analyse ermögliche: “Wir können nun beobachten, wie effektiv die Antikörper arbeiten und damit zur Entwicklung verbesserter Therapien beitragen”, so Sauer.
Der Mitteilung zufolge haben erste Anwendungen der Methode zudem gezeigt, dass die bisherige Einteilung dieser therapeutischen Antikörper überdacht werden muss. Bisher habe man sie in die Typen I und II klassifiziert und sei davon ausgegangen, dass beide Typen auf unterschiedliche Art und Weise wirkten. Die neuen Studien widerlegten das aber. Denn die Antikörper hätten die CD20-Moleküle dabei auf ähnliche Weise verkettet, unabhängig davon, ob sie Typ I oder Typ II angehörten.
