Neue Liste des immateriellen Kulturerbes in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es ab sofort ein Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes. Wie die Staatskanzlei am Donnerstag in Magdeburg mitteilte, werden darunter lebendige kulturelle Ausdrucksformen verstanden. Diese prägten die lokale, regionale oder überregionale Identität und stärkten den Zusammenhalt in einer Gemeinschaft oftmals generationsübergreifend, hieß es.

Das Verzeichnis startet den Angaben zufolge mit zehn Eintragungen. Darunter befinden sich demnach drei Neueinträge: das „Gebrauchshundewesen“, das etwa den Vereins-Hundesport oder die Ausbildung von Rettungshunden umfasse, die „Fertigungstechnik des Prägebriketts“, die in den Bergbaurevieren Sachsen-Anhalts eine besondere Tradition habe, sowie das „Philanthropische Leben und Lernen an der Schule der Menschenfreundschaft“. Die vor rund 250 Jahren gegründete Schule nehme als eines der bedeutenden Erziehungsinstitute der Aufklärung bis heute eine herausragende Stellung in der europäischen Bildungsgeschichte ein, hieß es.

Die übrigen sieben Eintragungen auf der Liste stammen laut Staatskanzlei aus dem bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes, die automatisch im Landesverzeichnis geführt würden. Dazu gehören demnach unter anderem die Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle oder das Bad Dürrenberger Brunnenfest.

„Das Landesverzeichnis dient auch der Sichtbarkeit dieses immateriellen Kulturerbes“, sagte Kulturminister Rainer Robra (CDU). Es sei wichtig, dass diese überlieferten Kulturformen aktiv gelebt und an kommende Generationen weitergegeben würden.