Neue Leiterin für „Hinz&Kunzt“

Chefredakteurin Birgit Müller geht in den Ruhestand – nach 24 Jahren an der Spitze des Blatts. Ihre Nachfolgerin kommt vom Spiegel.

Birgit Müller (li.) mit ihrer Nachfolgerin Annette Bruhns
Birgit Müller (li.) mit ihrer Nachfolgerin Annette BruhnsAndreas Hornoff

Hamburg. Die Straßenzeitung „Hinz&Kunzt“ bekommt eine neue Chefredakteurin. Birgit Müller (63), seit 1996 an der Spitze des Blattes, geht zum Jahresende in den Ruhestand, wie das Magazin mitteilt. Nachfolgerin wird die „Spiegel“-Redakteurin Annette Bruhns (53), die zum 16. November zu „Hinz&Kunzt“ wechselt und Anfang Januar die Chefredaktion übernimmt.

Müller war 1993 Gründungsmitglied der „Hinz&Kunzt“-Redaktion. Für ihr langjähriges Engagement wurde sie 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Wir stehen als Straßenmagazin vor ähnlichen Herausforderungen wie andere Medien auch“, sagte sie anlässlich des Wechsels. Die Zeitung brauche eine jüngere Leserschaft und müsse in den sozialen Medien präsent sein. Und bei aller Weiterentwicklung müssten die „Hinz&Künztler“ immer im Mittelpunkt stehen. Sie freue sich deshalb sehr, dass mit Annette Bruhns „eine hochkarätige Journalistin für diese Zukunftsaufgabe gefunden wurde“.

„Riesige Verdienste“

Hinz&Kunzt-Herausgeber und Diakoniechef Dirk Ahrens kommentierte den Wechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich bin sehr traurig, dass Birgit Müller uns verlässt“, sagte er. Sie habe sich „riesige Verdienste um Hinz&Kunzt erworben“, und er habe die Zusammenarbeit mit ihr immer genossen. Gleichzeitig sei er als Herausgeber sehr stolz, dass mit Annette Bruhns eine hochprofilierte neue Chefredakteurin gewonnen worden sei. „Unter ihrer Leitung wird Hinz&Kunzt Deutschlands führendes Straßenmagazin bleiben“, sagte er.

Ein Verkäufer von Hinz und Kunzt am Hamburger Jungfernstieg (Archivbild)
Ein Verkäufer von Hinz und Kunzt am Hamburger Jungfernstieg (Archivbild)Stephan Wallocha / epd

Die Politikjournalistin Annette Bruhns ist seit 1995 Spiegel-Redakteurin, seit 2017 im Ressort Deutschland/Panorama. Sie arbeitete für die Reihen „Spiegel Geschichte/Wissen“ und ist Mitbegründerin der Gleichstellungsinitiative „ProQuote Medien“. Die Hamburgerin studierte Sprach- und Erziehungswissenschaften und absolvierte ihre journalistische Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule. Journalisten müssten „die Finger in gesellschaftliche Wunden legen, damit diese geheilt werden können“, sagte sie. „Hinz&Kunzt“ sei für sie „DIE soziale Stimme Hamburgs“. Sie freue sich riesig darauf, „diese großartige Redaktion leiten zu dürfen“. (epd)