Neue Komödien-Folge um die Familie Bundschuh im Zweiten
Bei den Bundschuhs hängt mal wieder der Haussegen schief. Die Eheleute konkurrieren um das Bürgermeisteramt in ihrer neuen brandenburgischen Heimat.
Gundula Bundschuh (Andrea Sawatzki) ist sauer. Gatte Gerald (Axel Milberg) hat einmal mehr vergessen, den Kleinwagen der Familie rechtzeitig aufzutanken. Das Auto stoppt mitten auf der Landstraße, als Gundula die Einkäufe für die Großfamilie erledigen will. Gefrustet macht sie sich mit dem Kanister in der Hand auf den Weg zur nächsten Tankstelle.
Auch frische Brötchen für den Frühstückstisch sind in der neuen Heimat der Bundschuhs in Brandenburg mit einigem Aufwand verbunden. Bis zum nächsten Bäcker sind es 13 Kilometer. Gundula ist genervt von den Entfernungen, was sie dem amtierenden Bürgermeister Wilhelm Bredow (Martin Seifert) direkt ins Gesicht sagt. Der lädt sie prompt zur Gemeinderatssitzung ein, wo die anstehende Bürgermeisterwahl besprochen werden soll.
Insgeheim hofft sie, zur einzigen Kandidatin für den freiwerdenden Posten gekürt zu werden. Stattdessen schlägt Bredow auch ihren Gatten Gerald vor. Gundulas Kampfgeist ist geweckt; sie wirft ihren Hut in den Ring. Der Schlagabtausch der beiden in den kommenden Tagen spaltet die Familie und das Dorf in „Die Bundschuhs – Bundschuh vs. Bundschuh“. Die Komödie in der Regie von Franziska Meyer-Price entstand nach einem Drehbuch von Stefan Kuhlmann. Das ZDF strahlt sie am 2. Oktober um 20.15 Uhr aus.
Auf Geralds Seite stehen seine Mutter (Judy Winkler), die sich schon als First Lady des Dorfes wähnt, Schwager Hardy (Stephan Grossmann) und Geralds Kollegen aus dem Finanzamt. Niemand erhebt Einspruch, als Gerald um eine Freistellung für den Wahlkampf, um reduzierte Arbeitszeit und die Möglichkeit zum Home Office bittet. Zudem leistet er sich vom Geld auf dem Familienkonto eine professionelle PR-Agentur für den Wahlkampf, die das Dorf mit Plakaten mit seinem arg geschönten Konterfei und austauschbaren Sprüchen zupflastert.
Gundula setzt dagegen auf den Kontakt zu den Menschen vor Ort. Ihr Wahlkampfprogramm stellt sie nach vielen Gesprächen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern zusammen. Die wünschen sich neben Einkaufsmöglichkeiten eine Post, einen Treffpunkt und regelmäßige Sprechstunden eines Arztes. Gedruckt wird der Flyer mit ihren Vorstellungen vor Ort.
Mit diesem, auf die Bedürfnisse der Wähler und Wählerinnen zugeschnitten Zukunftsplan gewinnt Gundula hauchdünn die Wahl. Fortan hängt der Haussegen schief im Haus der Bundschuhs. Nur Schwägerin Rose (Eva Löbau) hält zu Gundula. Sie folgt deren Beispiel und entwickelt eigene Aktivitäten, um die Kirche vor Ort wiederzubeleben. Außerdem entdeckt sie ihr Talent als Laienpredigerin.
Das Zerwürfnis bei den Bundschuhs und zwischen ihren jeweiligen Wählern ist noch nicht befriedet, als der dörflichen Idylle neues Ungemach droht. Die Kreisverwaltung präsentiert Investoren aus den Niederlanden, die im Dorf eine Schweinemastanlage errichten wollen. Die einen wittern nun Arbeitsplätze und Steuereinnahmen durch die Investition. Auch Gerald unterstützt das Projekt. Die anderen fürchten Gestank und Umweltzerstörungen; unter ihnen sind Sohn Matz (Levis Kachel) und dessen Freundin Paula (Emilia Packard).
Der Erhalt eines liebenswerten Umfelds im Dorf und der Kampf um die Emanzipation der Frauen in der Familie stehen im Mittelpunkt der Komödie. Mit ihm findet die lose Serie um die Bundschuhs zurück zu alter künstlerischer und inhaltlicher Stärke. Die durch den Wahlkampf und die Entwicklung der beiden Frauen ausgelösten familiären Konflikte werden humorvoll ausgespielt. Mit spritzigen Dialogen geben sich die Bundschuhs sowie Rose und Hardy gegenseitig Kontra. In dieser hohen Qualität hat die Familiensaga weitere Folgen verdient.