Neue „Gießener Studie“ zur Situation pflegender Angehöriger

Der Gießener Organisationswissenschaftler Wolfgang George untersucht in einer neuen „Gießener Studie“ die Situation der Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen. Von den etwa fünf Millionen Pflegebedürftigen würden rund achtzig Prozent zu Hause, also maßgeblich von ihren Angehörigen, betreut, teilte die TransMIT-Gesellschaft für Technologietransfer am Montag in Gießen mit. Allerdings funktionierten die familiären Zusammenhalte immer weniger.

Die neue „Gießener Studie“ wolle den aktuellen Stand der Zusammenarbeit zwischen den professionellen Helfern, Arztpraxen, Krankenhäusern, ambulanten und stationären Pflegediensten sowie den Angehörigen und Patienten darstellen. Ein Ziel sei es, Organisationen und Versorgungsbereiche zu identifizieren, in denen die Zusammenarbeit modellhaft funktioniert.

Ein Online-Fragebogen mit Fragen unter anderem zur Wertschätzung der Arbeit, Schulungsangeboten oder Konflikten richtet sich sowohl an berufliche Helfer als auch an betroffene Angehörige. Er ist bis September freigeschaltet.

George leitet den Projektbereich für Versorgungsforschung bei der TransMIT-Gesellschaft, an der unter anderem die drei Hochschulen in Mittelhessen beteiligt sind. Der Organisationswissenschaftler hat mehrere „Gießener Studien“ zu den Sterbebedingungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verantwortet.