Artikel teilen:

Neue Erkenntnisse: Schamanin von Bad Dürrenberg trug Federschmuck

Die „Schamanin von Bad Dürrenberg“ (Saalekreis) trug auch Federn in ihrem aufwendigen Kopfschmuck. Das teilte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) am Donnerstag in Halle (Saale) mit. Demnach wurden bei aktuellen Bodenuntersuchungen der etwa 9.000 Jahre alten Bestattung Reste von Federn gefunden. „Besonders interessant ist der Nachweis von Gänsefedern im Kopfbereich der Schamanin. Sie stammen wohl von einem Kopfschmuck“, sagte der Sprecher des LDA, Oliver Dietrich.

Das Grab der Schamanin gilt als einer der spektakulärsten Befunde der mitteleuropäischen Archäologie. In der Mittelsteinzeit, vor etwa 9.000 Jahren, war die etwa 30- bis 40-jährige Frau mit reichen Beigaben beigesetzt worden. In ihren Armen trug sie ein etwa sechs Monate altes Kind. Ihre besondere Stellung als Schamanin zeige sich vor allem im eindrucksvollen Kopfschmuck aus Rehgeweih und einem imposanten Tierzahngehänge.

Der Nachweis von Federn in so alten Bestattungen ist in Mitteleuropa kaum möglich, da sie sich „unter normalen Erhaltungsbedingungen im Boden zersetzen“, sagte Dietrich. Zumeist blieben nur mikroskopisch kleine Federreste erhalten, „die sogenannten Bogen- und Hakenstrahlen, oder Fragmente von diesen“. So auch im Fall der Graberde von Bad Dürrenberg, die bei einer archäologischen Nachgrabung 2019 am Ort des ursprünglichen Grabfundes von 1934 ausgehoben wurde.

Die Grabbeigaben und weitere Informationen zur Schamanin von Bad Dürrenberg gehören zu den Höhepunkten des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale).