Das Land Baden-Württemberg plant eine neue Einrichtung für Asylsuchende in der Nähe des Stuttgarter Flughafens. Dort sollen zukünftig zwei Aufgaben unter einem Dach erfüllt werden: die unmittelbare Durchführung von Asylverfahren sowie die Unterbringung von Menschen vor ihrer Abschiebung, wie das Justizministerium in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion mitteilte. Der Standort, die genaue Größe und die Kosten des Vorhabens sind jedoch noch unklar.
Hintergrund der Planung sind zwei Entwicklungen: Zum einen verpflichten neue Regeln der Europäischen Union Deutschland, Asylverfahren für bestimmte Personengruppen direkt an den Außengrenzen durchzuführen. Für Baden-Württemberg hat das die Folge, dass bis Juni 2026 insgesamt 15 Plätze in unmittelbarer Flughafennähe geschaffen werden müssen.
Zum anderen rechnet die Landesregierung mit einem steigenden Bedarf an Plätzen in der Abschiebehaft. Die bestehende Einrichtung in Pforzheim werde absehbar nicht mehr ausreichen. Daher soll sie durch eine Außenstelle am Flughafen ergänzt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen beide Bereiche auf einem gemeinsamen Grundstück untergebracht werden, müssen aber räumlich voneinander getrennt sein. (1855/28.07.2025)