Neue Bildungsangebote gegen Antisemitismus aus jüdischer Sicht

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) veröffentlicht erstmals antisemitismuskritische Bildungsmaterialien. Er möchte für den steigenden Antisemitismus sensibilisieren.

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) veröffentlicht erstmals antisemitismuskritische Bildungsmaterialien. Dabei stehe die jüdische Perspektive auf Antisemitismus im Fokus der Materialien, wie der Verband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Man wolle mit den Bildungsangeboten für den steigenden Judenhass sensibilisieren.

Seit dem 7. Oktober 2023 verzeichnet der Rias einen sprunghaften Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Die Perspektiven von Juden auf diesen Anstieg und die Auswirkungen auf ihren Alltag fänden aber zu selten Berücksichtigung. “Besonders in Polizei, Justiz und Verwaltung, aber auch in Kunst, Kultur und der Arbeitswelt muss Antisemitismus klar erkannt, benannt und konsequent geächtet werden”, betonte der Geschäftsführer des Rias, Benjamin Steinitz. Nur so könne die notwendige Solidarität mit den Betroffenen hergestellt werden.

Im Fokus der Bildungsmaterialien stehen Interviews mit Überlebenden der Schoa und ihren Angehörigen. Zudem werden antisemitische Vorfälle in Illustrationen (“Graphics”) in narrativer Form für die Bildungsarbeit aufbereitet. Die Angebote basieren auf den Analysen und erfassten Vorfällen der Rias-Meldestellen. Sie sollen helfen, antisemitische Erscheinungsformen zu erkennen und Anregungen geben, wie man aktiv dagegen Stellung beziehen kann.