Neu-Ulmer Museum zeigt Ausstellung über Künstlerpaare

„Gemischtes Doppel“ heißt die neue Schau im Edwin-Scharff-Museum. Sie läuft vom 26. April bis 18. August – und spürt nicht nur künstlerischen Fragen nach.

Im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Museum steht eine neue Sonderausstellung an. Unter dem Titel „Gemischtes Doppel – Die Molls und die Purrmanns. Zwei Künstlerpaare der Moderne“ ist dort laut Ankündigung vom Dienstag ab 26. April eine Kooperation mit dem Museum Wiesbaden zu sehen. Bis 18. August werden demnach Gemälde und Skulpturen von Marg(arete) und Oskar Moll sowie Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann präsentiert.

„Farbstarke Arbeiten, vier unterschiedliche Herangehensweisen an künstlerisches Gestalten und ein gemeinsamer Schaffensdrang: Das ‚Gemischte Doppel‘ sind zwei Künstlerpaare, die Anfang des 20. Jahrhunderts die europäische Avantgarde entscheidend mitprägen“, so das Museum. Die Schau stelle die vier Künstlerpersönlichkeiten erstmals gemeinsam vor und lasse so ihre Werke in den Dialog miteinander treten. „Damit spürt sie künstlerischen Gemeinsamkeiten, aber auch Eigenständigkeiten nach.“

Zugleich hinterfrage die Ausstellung die gesellschaftlichen Normen und Geschlechterrollen zur Zeit vor gut 100 Jahren. „Alle vier Persönlichkeiten fassen – unabhängig von ihrer späteren Partner-Wahl – etwa zeitgleich den festen Entschluss, Kunst zu schaffen“, heißt es. Obwohl Hans Purrmann und Oskar Moll den künstlerischen Schaffensdrang ihrer Ehefrauen unterstützt hätten, seien die gesellschaftlichen Maßstäbe kaum überwindbar gewesen. „Dies zeigt sich nicht nur in der geringeren Anzahl an Werken, die die beiden Künstlerinnen neben der Sorgearbeit schaffen, sondern auch an den Möglichkeiten, in der Kunst- und Museumsszene präsent zu sein.“

Das Hauptaugenmerk der präsentierten Werke liegt den Angaben zufolge auf den Gattungen „Landschaft“, „Akt“ und „Stillleben“. Dazu erklärt das Museum: „In diesen entwickeln alle vier Künstlerinnen und Künstler ihren lebendigen Kolorismus und ihren malerischen Mut.“

Hinzu kommen „entscheidende Inspirationsquellen“ anderer Künstler, wie es weiter heißt. Demnach werden Werke von Lovis Corinth (der beide Molls unterrichtete), Max Slevogt und Max Liebermann, die beide Künstlerpaare in ihrer Anfangszeit prägten, sowie Henri Matisse, mit dem die Künstlerpaare eng befreundet waren, gezeigt.