NDR: Blockade der Habeck-Fähre kein Erstürmungsversuch

Bei der Demonstration von Landwirten gegen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Fähranleger in Schlüttsiel (Kreis Nordfriesland) gab es nach Recherchen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) keinen Versuch, die Fähre zu erstürmen. Teilnehmende der Blockade hätten im NDR-Interview einen solchen Vorgang bestritten, auch die Polizei habe dem NDR gegenüber den Vorgang im Moment des Ablegens als Folge des Drucks aus der Menschenmenge bewertet, teilte der NDR am Freitag in Hamburg mit. Das habe zu der auf den Bildern zu sehenden Situation geführt.

Habeck war am Abend des 4. Januar von einem Urlaub auf der Hallig Hooge zurückgekehrt. Hunderte Bauern und andere Teilnehmende hinderten ihn am Verlassen der Fähre. Das Schiff legte wieder ab, und Habeck gelangte laut Polizei erst nach erneuter Fähranreise in der Nacht an Land.

Der NDR sprach nach eigenen Angaben auch mit Fährsteuermann Thimo Silberstein. Dieser habe am Anleger teilweise eine aufgebrachte Stimmung wahrgenommen, sich dort aber nicht bedroht gefühlt. Erst am Ende sei die Situation eskaliert, indem fünf bis zehn Leute die Polizeisperre durchbrochen hätten und die Brücke hochgelaufen seien. Silberstein könne allerdings nicht sagen, „ob die nur rumrufen wollten oder weiter angreifen, das Schiff“.