Naturschützer: Welke Pflanzen zum Insekten-Schutz stehen lassen

Viele Menschen wollen ihren Garten fertig für den Winter machen, indem sie alles Verdorrte abschneiden. Bitte nicht, mahnen nun Umweltschützer. Denn damit schade man Tieren.

Bloß nicht vorschnell den Garten aufräumen: Denn an welken Pflanzenstängeln überwintern beispielsweise Insekten, wie der bayerische Naturschutzverband LBV erklärte. “Nur weil wir die Insekten gerade nicht sehen, heißt es nicht, dass wir sie im Winter nicht schützen können”, so der Verband. Deshalb sollten Gärtner auf mehrjährige Blühflächen setzen und bei Pflegeschnitten Flächenabschnitte über den Winter stehen lassen.

Im Reich der Insekten gibt es laut Mitteilung eine Vielzahl an Überwinterungsstrategien. “Viele Arten überdauern die kalten Monate nicht als voll entwickeltes Insekt, wie es etwa Marienkäfer oder Zitronenfalter tun, sondern verbleiben in einem früheren Entwicklungsstadium. Der Schwalbenschwanz zum Beispiel verbringt den Winter gut getarnt als Puppe an trockenen Pflanzenstielen.”

“Während der Überwinterung sind Insekten sehr empfindlich gegenüber Störungen”, hieß es. Würden Flächen in dieser Zeit gemäht, der Boden umgebrochen oder vertrocknete Pflanzenreste abgeschnitten, bedeute das für die Tiere den Tod. Der LVB mahnte daher: “Um Insekten auch im Winter einen Lebensraum zu bieten, sollte auf einjährige Blühflächen verzichtet werden. Mehrjährige Blühflächen sollten auch nicht komplett, sondern nur teilweise gemäht werden. Wer Flächenteile über den Winter – im Idealfall sogar für mehrere Jahre – stehen lässt, leistet einen direkten Beitrag für die Insektenvielfalt in unserer Landschaft.”

Ohne diese Vielfalt wären den Angaben zufolge bisherige “Ökosystem-Dienstleistungen” nicht mehr möglich. “Solche Leistungen, wie die Bestäubung von Nutzpflanzen und das Recycling von totem Pflanzenmaterial oder Aas, erbringt die Natur im Prinzip ‘kostenlos’ für den Menschen, wenn sie dabei nicht gestört wird. Ökosysteme und damit auch die Lebensgrundlage des Menschen sind daher auf Insekten und ihre intakten Lebensräume angewiesen.”