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Naturschützer: Silvesterknallerei schadet Wildtieren immens

Vögel flüchten panisch und prallen gegen Scheiben – das ist laut Umweltverband LBV eine Folge des Böllerns an Silvester. Privatleute sollten daher keine Raketen zünden.

Bölllerei zu Silvester ist eine umstrittene Tradition
Bölllerei zu Silvester ist eine umstrittene TraditionImago / Marius Schwarz

Wer Tiere mag, der sollte an Silvester aufs Böllern verzichten – dazu ruft der bayerische Naturschutzverband LBV auf. “Bei Wildtieren löst der heftige Lärm einen Fluchtreflex aus”, teilte der LBV im mittelfränkischen Hilpoltstein mit. “Sie brauchen dann sehr lange, um wieder zur Ruhe zu kommen. Die nächtliche Flucht kostet sie wertvolle Energie, die sie gerade in langen, kalten Winternächten zum Überleben brauchen.” Außerdem führten Feuerwerke zu hohen Feinstaubbelastungen und enormen Abfallmengen, auch in Form von Mikroplastik, hieß es weiter.

Vögel flöhen bei Feuerwerk in große Höhen von über 1.000 Metern, führten die Naturschützer aus. Sie landeten für lange Zeit nicht und kehrten nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück. Wenn Vögel in Schwärmen in großer Panik flüchteten, könnten sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen.

LBV: Wasservögel reagieren auf Feuerwerk noch bis zu sieben Kilometer Entfernung

Der LBV verwies darauf, dass aktuell viele Vögel aus dem Norden an bayerischen Gewässern überwinterten. “Wasservögel reagieren auf Feuerwerk noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung mit Flucht. Zu Schutzgebieten für Wildtiere sollte man grundsätzlich mit lauten Geräuschen Abstände von mindestens zwei Kilometern einhalten.” Auch andere Wildtiere wie Eichhörnchen, Biber und Rehe würden durch den starken Lärm von Raketen gestresst.

Der LBV forderte ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke. So begrenzten sich die Störungen auf einen Ort und Tiere könnten in die Umgebung ausweichen. Überdies betonten die Naturschützer: “In der Nähe von Fledermausquartieren darf kein Feuerwerk gezündet werden, weil Störungen dieser Quartiere laut Bundesnaturschutzgesetz verboten sind. Wegen der Waldbrandgefahr muss auch in Waldnähe auf Feuerwerke verzichtet werden.”