Naturschützer rufen zur Meldung gesichteter Feuersalamander auf

„Lurchi“ ist bedroht. Ein tödlicher Pilz macht Feuersalamandern zu schaffen. Jetzt können Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen, die gefährdete Art zu retten. Dabei kann auch Alkohol helfen.

Mehrere Naturschutzverbände wollen mit Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern den Bestand der Feuersalamander in Bayern retten. Auf der Internetseite sollen Sichtungen der bedrohten Art gemeldet werden. Davon erhoffen sich die Verbände laut Mitteilung vom Donnerstag Aufschluss über die Ausbreitung des auffälligen Schwanzlurchs und seines schlimmsten Feindes.

Gegen den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) ist bisher kein Kraut gewachsen. Im Ruhrgebiet, in der Eifel und angrenzenden Gebieten in Belgien und den Niederlanden hat er Teilpopulationen bereits ausgelöscht. In Bayern wurde er erstmals 2020 im Steigerwald nachgewiesen, inzwischen auch in Teilen der Landkreise Unterallgäu und Augsburg.

Das weitere Einwandern des Fresspilzes scheint unaufhaltsam. Die Naturschützer hoffen aber, wenigstens einen Teil der Feuersalamander in Bayern mit gezielten Schutzmaßnahmen zu erhalten.

Bei dem Sichtungsprogramm sind der genaue Fundort und mögliche Hautveränderungen der Tiere von Interesse. Diese könnten auf einen Befall mit Bsal hindeuten. Auch tote Tiere und Larven können gemeldet werden, am besten mit Fotos.

In den kommenden Tagen und Wochen verlassen Feuersalamander ihre Winterquartiere. Die besten Chancen für eine Beobachtung bestehen in der Dämmerung, während oder nach Regenfällen und bei Temperaturen zwischen drei und sechs Grad.

Malvina Hoppe, Projektleiterin beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz, hat einige Bitten an alle, die mitmachen: „Um eine ungewollte Verbreitung von Bsal zu vermeiden, ist es wichtig, die Tiere nicht zu berühren, im Wald auf den Wegen zu bleiben und Quellgebiete nicht zu betreten.“ Und: „Wer in bereits bekannten Bsal-Befallsgebieten unterwegs ist, sollte nach Verlassen des Lebensraumes seine Schuhe mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren.“