Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) hat enttäuscht auf die Ablehnung eines millionenschweren Naturschutzprojekts entlang der Altmühl durch den Kreistag von Weißenburg-Gunzenhausen reagiert. Der Kreistag habe eine einmalige Chance „für den Schutz vom Aussterben bedrohter Wiesenbrüter sowie für die finanzielle Förderung der Landwirtschaft vergeben“, sagte LBV-Chef Norbert Schäffer am Montagabend. Der Kreistag hatte mit dem denkbar knappsten Votum von 30 zu 30 Stimmen über eine Beteiligung am Projekt „Chance.Natur“ entschieden. Das Projekt, das seit 2016 geplant wird, gilt damit als abgelehnt und wird jetzt nur im Landkreis Ansbach umgesetzt.
Man sei „tief enttäuscht, aber nicht überrascht“, betonte Schäffer. Denn der Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen, Manuel Westphal (CSU), habe seit Monaten Stimmung gegen das Projekt gemacht: „Wir hoffen, dass das Projekt zumindest im Landkreis Ansbach zügig vorangebracht werden kann.“ Der LBV werde beobachten, wie der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen „seiner besonderen Verantwortung im Naturschutz“ zukünftig gerecht werden will.
Beim Projekt „Chance.Natur“ geht es um den Schutz von Wiesenbrütern wie der vom Aussterben bedrohten Uferschnepfe. Beteiligte des Projekts waren anfangs die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach, der Landschaftspflegeverband und der LBV. Der Ansbacher Kreistag hatte dem Projekt bereits zugestimmt, auch der Bauernverband Ansbach habe wegen der Chancen, die das Projekt biete, Unterstützung signalisiert, teilte der LBV schon vor zwei Wochen mit. Insgesamt zehn Millionen Euro sollen in der zweiten Projektphase, in der das erarbeitete Konzept umgesetzt werden soll, in die Region fließen. (00/0654/27.02.2024)