Naturcoach: Blick ins Feuer fördert die Kreativität
Tanzende Flammen an einer Feuerstelle sehen nicht nur schön aus – sie fördern auch die Kreativität. Darauf weist der Naturcoach Andre Lorino hin. Neurowissenschaftler haben demnach herausgefunden, dass der Blick in die Flammen zu einer Art Leerlauf im Gehirn führe. „Eine ähnliche Wirkung hat das absichtslose Betrachten von Sternen, Tagträumen oder auch das Löcher in die Luft starren“, erklärte Lorino am Freitag im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das geschehe vor allem, wenn das Gehirn gerade nichts zu tun habe. Dieser Zustand sei „nicht nur unglaublich erholsam und selbstregulierend für den ganzen Organismus, sondern fördert auch nachweislich die Kreativität – erfrischt also für neue Einfälle“.
Das Ur-Element Feuer habe immer schon Trost und Geborgenheit vermittelt, „denn Dunkelheit bedeutet auch Gefahr und Feuer einen sicheren Raum“. Rund eine Million Jahre lang, noch bis vor rund 200 Jahren, seien Menschen weltweit auf das Feuer als Licht- und Wärme-Lieferant angewiesen gewesen. Deshalb habe Feuer noch immer eine so große Bedeutung im menschlichen Leben.
Zugleich beobachtet Lorino zwei Phänomene: Auf der einen Seite herrsche eine große Sehnsucht nach ursprünglicher, lebendiger Erfahrung – „und dafür ist das gute alte Lagerfeuer wie geschaffen“. Auf der anderen Seite bemerkt er „eine erstaunliche Naturentfremdung, die bei manchen Leuten eher eine Furcht oder Vorsicht vor allem Natürlichen – und damit oft Unkontrollierbarem – verstärkt“. Manche Menschen müssten erst wieder an das offene Feuer gewöhnt werden, um dort Freude und Sicherheit empfinden zu können, sagt Lorino, der Seminare in der Natur anbietet.