Nationalpark Schwarzwald feiert zehnjähriges Bestehen

Der Nationalpark Schwarzwald feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt und einem Festwochenende. „Mit dem Nationalpark Schwarzwald ist es gelungen, ein Naturschutzprojekt von bundesweiter Bedeutung zu realisieren. Der Park leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und ist Impulsgeber für nachhaltigen Tourismus und Regionalentwicklung“, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) laut Mitteilung.

Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt sind den Angaben zufolge trotz des relativ kurzen Bestehens des Parks sichtbar. Zudem habe sich der Park seit seiner Entstehung 2014 deutlich vergrößert. Bis spätestens 2044 kommt ein weiteres Viertel dazu. „Davon profitieren ganz besonders Arten, die auf strukturreiche Wälder und Totholz angewiesen sind und immer weniger Lebensräume finden“, erklärte Nationalparkleiter Wolfgang Schlund.

Der seltene Dreizehenspecht etwa habe seine Population im Nationalpark stabilisiert. Auch Wendehals, Grauschnäpper und Grauspechte finden wieder Brutplätze, heißt es weiter. „Die Zitronengelbe Tramete, eine Pilzart, die als echte Urwaldart gilt, konnten wir mittlerweile schon an vielen Stellen im Nationalpark nachweisen – genauso wie mehr als 440 Käferarten, darunter sehr seltene, die sich auf totes Holz spezialisiert haben“, sagte der Biologe.

Auch die Menschen begeistert das Schutzgebiet: So seien seit 2019 jährlich zwischen 750.000 und einer Million Besucher gekommen. Sie könnten auf eigene Faust durchs Gebiet streifen, an individuellen Führungen teilnehmen oder eine der rund 300 Veranstaltungen im Jahr besuchen.

Offiziell gegründet wurde der Nationalpark Schwarzwald den Angaben zufolge im Januar 2014 – als erster und bisher einziger Nationalpark in Baden-Württemberg. Der 2021 geschlossene Koalitionsvertrag hält fest, dass der Nationalpark inhaltlich und räumlich erweitert werden soll. Derzeit verhandelt die grün-schwarze Landesregierung mit der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft zu einem Flächentausch, um eine Zusammenführung der beiden bisher geteilten Gebiete des Nationalparks Schwarzwald zu ermöglichen, heißt es weiter. (1339/15.06.2024)