Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig veranstaltet vom 20. bis 22. September ein internationales Jazzfestival. Unter dem Titel „Störenfriede. Jazz, Protest + Revolution“ widme es sich der Frage nach der Musik als Medium des Protestes, teilte die Bibliothek am Montag in Leipzig mit. Neben Konzerten seien auch zwei Podien zu Fragen der Demokratie vorgesehen.
An einer der Gesprächsrunden werde der Bundesbeauftragte für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD), teilnehmen. Er ist Schirmherr des Leipziger Festivals. Außerdem werde zu einem Jazzgottesdienst in die Philippuskirche Leipzig eingeladen. Anlass des Festivals ist der 35. Jahrestages der friedlichen Revolution in der DDR.
Geplant sei dazu auch die Übergabe des historischen Archivs der Jazzwerkstatt Peitz an das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Nationalbibliothek. Die Jazzwerkstatt habe „einen einzigartigen Beitrag zur Geschichte des internationalen Jazz in der DDR geleistet“, hieß es. Sie habe gezeigt, dass Musik ein Medium des Widerstandes gegen staatlich verordnete Kulturpraktiken und ideologische Beschränkungen sei.
Die Jazzwerkstatt Peitz war von 1973 bis 1982 eine Veranstaltungsreihe für Jazz- und Neue Improvisationsmusik in Peitz im Spreewald. Zu den Konzerten kamen teilweise mehr als 3.000 Menschen aus der gesamten DDR.
Kooperationspartner des Festivals sind die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur Ulli Blobel. Initiiert wurde das Programm von der Jazzwerkstatt Peitz.