Nahostkonflikt verschärft Ernährungskrise im Jemen

Im Jemen verschärft sich die Ernährungskrise vor dem Hintergrund des Gazakonflikts. Wie das Welternährungsprogramm WFP am Donnerstag in Rom mitteilte, gaben im Dezember mehr als die Hälfte der Haushalte (51 Prozent) an, nicht an genug Essen zu kommen – neun Prozent mehr als im November. Zugleich kamen über die Häfen am Roten Meer 17 Prozent weniger Nahrungsmittel ins Land als im Vormonat; in Aden und Mukalla sanken die Importe sogar um 62 Prozent. Auch die Einfuhr von Treibstoff über das Rote Meer ging um 40 Prozent zurück.

Das WFP macht dafür die Spannungen in der Region und deren Auswirkungen auf Transport- und Versichungskosten verantwortlich. Im Dezember hatte die UN-Organisation im von Huthi-Rebellen kontrollierten Norden die Nahrungsmittelhilfe bis auf weiteres eingestellt. Davon betroffen sind 9,5 Millionen Menschen. In Gebieten, in denen die international anerkannte Regierung Oberhand hat, setzte das Hilfswerk die Unterstützung für rund 3,5 Millionen Menschen fort, allerdings nur mit etwa 40 Prozent der benötigten Rationen. Grund dafür ist den Angaben zufolge eine Finanzierungslücke.

Die UN-Organisation rechnet für die kommenden Monate mit steigenden Lebensmittelpreisen im Jemen aufgrund der geringeren Unterstützung und Engpässen auf dem freien Markt.