Die Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) hat das Anbringen antisemitischer Schmierereien auf ihrem Campusgelände verurteilt. „An unserer Universität haben Gewalt – weder verbal noch physisch – sowie Hetze und Hass keinen Platz. Wir dulden keinen Antisemitismus“, erklärte Catherine Cleophas, Vizepräsidentin für digitale Transformation, Gleichstellung und Diversität, am Mittwochnachmittag auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Der Hochschule waren zu Beginn der Woche Kreide-Schriftzüge mit antisemitischem Inhalt auf dem Campusgelände gemeldet worden, u.a. auf dem Boden vor der Mensa I. Die Schmierereien seien daraufhin beseitigt worden. Die Kieler CDU-Fraktion hatte am Mittwochmorgen in einer Mitteilung kritisiert, an der CAU herrsche „offener Antisemitismus“.
„Die antisemitischen Schmierereien an der CAU Kiel sind widerwärtig“, die CDU-Ratsfraktion verurteile sie „auf das Schärfste“, erklärte Paul-Timo Glindhaus, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion. „Mit Erschrecken“ stelle die CDU-Fraktion fest, dass der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) und das Präsidium der CAU „zu diesen Vorfällen bis dato schweigen“. Jüdische Studentinnen und Studenten fühlten sich schon jetzt nicht mehr sicher, die Universität müsse an ihrer Seite stehen.
Cleophas erklärte, die CAU müsse „ein Ort sein, an dem sich Jüdinnen und Juden sicher fühlen können. Ebenso wenig dulden wir Diskriminierung. Wir begreifen unsere Universität als Ort der Begegnungen und des vielfältigen Miteinanders.“ Die CAU habe die Schriftzüge der Landesweiten Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus und dem Zentrum für Betroffene rechter Angriffe gemeldet.