Der Naturschutzbund (Nabu) Mecklenburg-Vorpommern hat in diesem Jahr 78 schwalbenfreundliche Häuser ausgezeichnet. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2007 seien bereits über 1.900 Häuser mit der Plakette bestückt worden, teilte der Nabu am Montag mit. Plakettenträger Birgit und Mathias Waniorek zählen mittlerweile 25 Schwalbennester in ihrer Scheune. „Die Schwalben gehören für uns einfach zum Hof. Es ist klar, dass wir sie beim Nestbau unterstützen“, sagte Birgit Waniorek.
Die meisten schwalbenfreundlichen Häuser gibt es im Landkreis Vorpommern-Rügen (411), gefolgt vom Landkreis Ludwigslust-Parchim (364) und Nordwestmecklenburg (345). Schwalben seien in MV gefährdet. Rauch- und Mehlschwalbe stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel. Demnach verzeichnen beide Arten einen Rückgang des Brutbestands um mehr als 20 Prozent.
Der Bestand der Rauchschwalben ist innerhalb der letzten zwanzig Jahre von 100.000 Paare auf unter 70.000 Paare gesunken, der Mehlschwalbenbestand sank von 180.000 Paare auf etwa 97.000. Das seien die letzten offiziellen Zahlen aus dem Jahr 2014. „Das ist immerhin schon zehn Jahre her. Es steht zu befürchten, dass die aktuellen Zahlen noch niedriger sind“, erklärte Nabu-Pressesprecherin Manuela Heberer.
Ein großes Problem sind die fehlenden Nistmöglichkeiten, entweder durch verschlossene Scheunen und Ställe oder durch Abschlagen der Nester an Dachvorsprüngen. Deshalb seien die schwalbenfreundlichen Häuser so wichtig für die Vogelpopulationen in MV: „Es ist gut zu wissen, dass die Schwalben hier ihren Nachwuchs noch erfolgreich aufziehen können“, sagte der Vorsitzende des NABU-Regionalverbands Parchim, Andreas Breuer.